Es hat mich mal wieder gepackt… das Fernweh!

Das heutige Ziel meines tagträumerischen Kletterausflugs ist eines der traditionsreichsten Klettergebiete im Osten Deutschlands: Die sächsische Schweiz, unter Kletterern auch bekannt als ein Teil des Elbsandsteingebirges.

Klettern im Elbsandstein
Kletterfelsen in der sächsischen Schweiz (c) quinet bei Flickr

Stellt euch eine weitläufige und hügelige Gegend vor, überzogen von einem durchdringenden grünen Wald. Und überall in diesem Wald sprießen Felsnadeln empor, bizarr geformte Sandsteintürme die nur darauf warten beklettert zu werden. Ein Traum ;)

Bernd Arnold – die Kletterlegende aus Sachsen

Über einen Blogpost der Tourismusregion Sächsische Schweiz bin ich auf ein Video gestoßen: Der mittlerweile 66-jährige und zur Legende gewordene Bernd Arnold (Biografie) zeigt uns seine Heimat rund um Hohnstein und erzählt was er persönlich mit dem Klettern verbindet:

Bernd Arnold lebt sein eigenes „wirkliches Leben“ beim Klettern. Bergsteigen und Klettern ist für ihn ein Weg der Selbstfindung und er empfindet ein „großes Glück“ wenn er besondere Momente beim Klettern erleben kann. Er erzählt von vielen Besuchern, die aus aller Welt zu ihm in die damalige DDR kamen. Er hat einige Zeit gebraucht um zu realisieren welchen Schatz er mit seiner Heimat besitzt. Ein Zitat von ihm lautet: „Dann werden die Reisen, die man macht viel wertvoller…“

Kletterführer, Gipfel und Wege

Kletterführer (siehe Amazon) über die Gegend gibt es aktuell von drei verschiedenen Autoren, mit teilweise bis zu acht Buchbänden: Jürgen Schmeißer, Robert Hahn oder Dietmar Heinicke. Allein diese große Masse an Informationen lässt einen erahnen wie viel Potenzial und tolle Routen das Elbsandsteingebirge bietet. Die Gratwandlerin hat sich detailliert mit den Rölke-Führern beschäftigt. Andere offizielle Quellen wie der sächsische Nationalpark sprechen von 1.100 Gipfeln und mehr als 17.000 Kletterwegen (Routen). Aktuelle Informationen über Sperrungen findet ihr außerdem beim sächsischen Bergsteigerbund.

Lokale Besonderheite und der sächsische Kletter-Knigge

Besucher der Gegend sollten sich vorab über die lokalen Kletterregeln und Verhaltensknigge informieren, denn die werden von den Einheimischen hoch gehalten und sind auch fast immer nachvollziehbar. Traditionell werden im Elbsandstein keine Borhaken verwendet, sondern ausschließlich einzelne große Sicherungsringe, die nur an kritischen Stellen verwendet werden dürfen, an welchen keine andere Absicherung möglich ist. Ansonsten sichert man sich als Vorsteiger mit Bandschlingen oder Knoten, die an natürlichen Felsformationen wie z.B. Sanduhren befestigt werden. Abgesehen von solchen, oft mutigen, Einzelsicherungen gibt es auch noch spaßige Gruppenakrobatik – so genannte „Baustellen“. Wie man im Bild unten sieht, sind diese Baustellen pyramidenförmige Gebilde aus Menschen… Der Sinn dabei ist es, unüberwindbare Stellen zu meistern oder neue Sicherungsringe einzuschlagen. Abgesehen von solch späktakulären Aktionen gibt es diese Baustellen auch meist mit nur 2-3 Personen.

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Baustellenwochenende in der sächsischen Schweiz

Für mich hat es die Sächsische Schweiz definitiv auf die „ToDo-Liste“ geschafft. Ein Klettergebiet, dass man zumindest einmal im Leben gesehen haben muss. In einem anderen Blog hat es das Elbsandstein sogar unter die Top-8 der beliebtesten Klettergebiete geschafft. Uwe Daniel schreibt dort von Kletterrouten und Kaminen die einen „an den Rand der Erschöpfung“ bringen aber auch, dass jeder unabhängig von Können und Kraft „einen Weg findet“. Bouldern kann man dort natürlich auch, wie Sven von ecoteria beschreibt.

Wer von euch war schonmal im Elbsandstein, oder kommt von dort und kann etwas berichten?

Patric

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