Jede Wanderung will gut geplant sein. Egal, ob es sich um eine Tagestour oder um eine mehrtägige Wanderung handelt.

Unsere Tipps für die richtige Planung einer Mehrtageswanderung haben wir für euch auf dem enziano Blog bereits zusammengefasst. Vieles davon gilt natürlich auch für die Planung einer Tagestour: Ihr solltet euer Können realistisch einschätzen, euch langsam steigern und euch eine Wanderung raussuchen, die zu eurer Wandererfahrung passt.

Wenn dann noch das Wetter mitspielt und ihr mit geeignetem Kartenmaterial (z.B. von enziano) ausgestattet seid, dann schnappt euch euren Rucksack und ab geht es in die Berge. Moment. Wie war das mit dem Rucksack? Klar, der muss mit. Schließlich könnt ihr auch eine Tagewanderung nicht ohne entsprechende Ausrüstung starten.

Was müsst ihr für eine Tagestour eigentlich in euren Wanderrucksack packen?

Um diese Frage zu beantworten, sind wir gemeinsam unsere Rucksack-Inhalte für euch durchgegangen. Dabei herausgekommen ist eine „Packliste Wandern“ und zwar speziell für Tagestouren. Im Folgen haben wir euch aufgelistet, welche Ausrüstung immer mit muss, wo es darauf ankommt und was ihr getrost zu Hause lassen könnt.

Packliste Wandern Tagestour – Das muss mit:

  • Ausreichend Proviant inkl. Energiehelfer wie Müsli-Riegel oder Traubenzucker
  • Ausreichend zu trinken (im Trinksystem, einer Wasserflasche oder einer Thermoskanne, evtl. ein Flachmann – übrigens eine tolle Geschenkidee)
  • Sonnenbrille
  • Sonneschutz
  • Am Berg gilt das Zwiebelprinzip. Deswegen packt immer eine Soft-Shell-Jacke oder einen Fleece-Pulli ein
  • Handschuhe und Mütze – Je nach Wetter natürlich, bei Wanderungen im Frühjahr oder im Herbst allerdings ein Muss
  • Enziano-Kartenmaterial – In der App oder ausgedruckt
  • Aufgeladenes Handy
  • Kamera
  • Taschentücher
  • Geldbeutel (bzw. Geld, Fahrkarte, Ausweis)
  • Mini-Erste-Hilfe-Set, je nach Art und Länge der Wanderung – aber mindestens ein paar Pflaster
  • Taschenmesser
  • Sonstiges: Fettcreme, Kopfschmerztabletten, Tampons

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Packliste Wandern Tagestour – Ausrüstung, die ihr je nach Situation einpacken müsst oder zu Hause lassen könnt:

Müsst ihr für eine Tageswanderung Wanderstöcke einpacken?

Als ich vom schönen Badischen Land ins genauso schöne Bayrische Land gezogen bin, war ich verwundert, wie viele Wanderer hier Wanderstöcke besitzen und habe diesen „Trend“ zunächst einmal belächelt. Als mir ein Freund bei einer doch recht schweren Wanderung auf einem abschüssigen, sehr engen und mit Schnee bedecktem Pfad zumindest einen seiner Stöcke geliehen hat, ergab so ein Wanderstock plötzlich ganz schön viel Sinn.

Stöcke erleichtern den Aufstieg, da sie euren Rücken entlasten. Beim Abstieg sorgen sie für eine bessere Trittsicherheit und sind angenehmer für die Knie. Wer allerdings immer Wanderstöcke benutzt, der verlernt auf seinen eigenen Gleichgewichtsinn und seine Trittsicherheit zu vertrauen.

Fazit: Wanderstöcke sind nützliche Helfer, sofern die ausgesuchte Wandertour aufgrund der Schwierigkeit dies erfordert.

Packliste Wandern Wanderstöcke
Hoch über Innsbruck auf dünnen Pfaden – Wanderstöcke sind hier nützliche Helfer

Müsst ihr für eine Tageswanderung eine Regenjacke einpacken?

In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Sicher ist also sicher. Zumal ihr nicht darauf vertrauen könnt, dass es am bzw. auf dem Berg genau so warm und schön ist wie im Tal. Bei Wanderungen gilt das Zwiebelprinzip und eine zusätzliche Schicht Kleidung muss mit. Der Vorteil an einer Regenjacke: diese ist in der Regel nicht nur wasserdicht, sondern auch winddicht.

Fazit: Eine Regenjacke muss immer mit, sofern keine absolut sichere Schönwetter-Großlage herrscht. Bei gutem Wetter kann sie als weitere Kleidungsschicht eingepackt werden, die auch vor Wind schützt. Und jetzt mal ehrlich: So schwer und platzeinnehmend ist eine Regenjacke auch nicht.


Müsst ihr für eine Tageswanderung eine Regenhose einpacken?

Eine Regenhose gehört mit Sicherheit nicht zum Jedermanns Wanderequipment. Ich schwöre ja, dass meine Regenhose die beste Anschaffung gewesen ist, die ich jemals gemacht habe. Da die anderen allerdings keine Regenhose besitzen, ist es Fakt: Es geht auch ohne. Wer allerdings nicht zu den „Ich-wandere-nur-bei-absolut-schönem-Wetter Wanderern“ gehört, für den könnte sich die Anschaffung durchaus lohnen.

Fazit: Eine Regenhose könnt ihr einpacken, sofern ihr bei sehr wechselhaft gemeldetem Wetter losmarschiert und eure geplante Tageswanderung sehr lang ist. Kräftige Regenschauer sind euch dann nämlich egal – auch am Anfang der Tour. Also ich gehe nicht mehr ohne Regenhose im Gepäck wandern.

Packliste Wandern Tagestour Regenhose
Regenhose und Regejacke sorgen für ein strahlendes Lächeln auch bei schlechtem Wanderwetter

Müsst ihr eigentlich Gamaschen einpacken?

Gamaschen werden häufig zum Schutz vor Schmutz, Feuchtigkeit und Kälte beim Bergsteigen verwendet. Hmm. Schmutz? Dürfen denn die Wanderhose und die Wanderschuhe nicht schmutzig werden? Und auch das Argument Kälte leuchtet uns nicht ganz ein. Sollte es tatsächlich so kalt sein, dann ist Skiunterwäsche beim Wandern viel sinnvoller als Gamaschen. Und bei Feuchtigkeit könnt ihr auch eine Regenhose verwenden. Gut, falls ihr lieber Gamaschen statt Regenhose tragt, dann machen diese bei feuchtem Wetter tatsächlich Sinn. Vor allem, wenn euch ein Teil eurer Tour über feuchte Wiesen führt. Nach einer Weile im nassen Gras ist eure Hose nämlich nass und die Feuchtigkeit läuft von oben in eure Schuhe. Das ist wirklich unangenehm.

Fazit: Bei Regenwetter und bei Wanderungen über feuchte Wiesen können Gamaschen zu einem sinnvollen Einsatz kommen.


Müsst ihr eigentlich ein Trinksystem einpacken?

Ein Trinksystem ist einfach nur super praktisch. Über einen Schlauch, der aus dem Rucksack kommt, könnt ihr jederzeit und ohne anzuhalten etwas trinken. Ansonsten müsst ihr immer anhalten, euren Rucksack absetzten, aufmachen, Trinkflasche rausholen, trinken, wieder einpacken, Rucksack aufsetzten und weiter geht es. Das führt oft dazu, dass wir viel weniger trinken, als wir sollten – besonders bei schlechtem Wetter. Und wir alle wissen: Wenn wir erst trinken, wenn wir Durst haben, dann ist es ja bekanntlich schon zu spät. Aber: Ein Trinksystem ist kein Muss. Es wandert sich natürlich auch ohne hervorragend.

Fazit: Ein Trinksystem ist eine praktische Sache, aber kein Muss.


Müsst ihr für eine Tagestour eigentlich eine Stirnlampe einpacken?

Eigentlich nicht. Eigentlich. Wenn ihr eine lange Wanderung im Frühjahr oder im Spätherbst plant, dann ist eine Stirnlampe durchaus sinnvoll. Schon oft sind Wanderer von der früher einsetzenden Dunkelheit überrascht worden. Und dann ist das Wandern kein Spaß mehr.

Fazit: Im Sommer bei Schönwetter-Lage ist eine Stirnlampe im Gepäck absolut überflüssig, bei langen Wandtouren, die ihr in den Übergangsjahreszeiten plant, absolut sinnvoll.

Packliste Wandern Tagestour Stirnlampe
Schlechtes Wetter und früh einsetzende Dunkelheit in den Übergangsjahreszeiten – Hier ist eine Stirnlampe im Gepäck sinnvoll

Müsst ihr für eine Tagestour ein komplettes Erste-Hilfe-Set inkl. einer Rettungsdecke (Notfalldecke) einpacken?

Für kleine, leichte Touren, die eher einem Spaziergang gleichen, finden wir ein Erste-Hilfe-Set, wenn auch nur ein kleines, dann doch ein wenig übertrieben. Klar kann euch auch auf so einer Tour was „Doofes“ passieren. Wenn ihr allerdings so denkt, dann dürftet ihr gar nicht mehr das Haus ohne so ein Set verlassen. Sobald die Touren allerdings Trittsicherheit verlangen und ihr in alpinen bzw. hochalpinen Gegenden unterwegs seid, dann hilft euch z.B. bei einem Sturz ein einfaches Pflaster meist nichts. Und falls es ganz Dicke kommt und ihr einen Notruf absetzten müsst, dann kann – je nach Wetterlage – die im Erste-Hilfe-Set vorhandene Rettungsdecke Gold bzw. Silber Wert sein.

Fazit: Ein kleines Erste-Hilfe-Set inkl. Rettungsdecke ist bei längeren Touren in alpinem bzw. hochalpinem Gelände Pflicht im Rucksack. Ansonsten finden wir, kann das Set getrost zu Hause gelassen werden.


Müsst ihr für eine Tagestour einen Schlafsack einpacken?

Wieso jetzt einen Schlafsack? Für eine Tagestour? Ihr wollt doch abends wieder gemütlich auf der Couch sitzen. Das stimmt und das wollen wir auch: Das ihr wohlbehalten und mit ganz viel frischer Luft in den Lungen euren Wandertag Revue passieren lassen könnt. Leider kommt es manchmal anders als ihr denkt. Ich habe bei einer Wanderung in hochalpinem Gelände und plötzlichem Wintereinbruch inkl. null Sicht zwei Stunden in einer Biwak-Hütte gesessen und gehofft, dass das Wetter wieder ein wenig besser wird und ein Abstieg auf dem steilen Gelände möglich ist. Ich hatte Glück im Unglück. Sonst wäre mir nichts anderes übrig geblieben, als in der Schutzhütte zu übernachten. Und da wäre ein Schlafsack wahrlich nützlich gewesen.

Fazit: Ihr startet zu einer hochalpinen Tagestour bei wechselhafter Wetterlage? Dann denkt darüber nach, einen Schlafsack einzupacken.

Packliste Wandern Tagestour Schlafsack
Beinahe wäre ich um eine Übernachtung in der Schutzhütte nicht herumgekommen – zum Glück verbesserte sich das Wetter wieder ein wenig. In dieser Situation ist ein Schlafsack Gold wert

Packliste Wandern Tagestour – Das könnt ihr zu Hause lassen:

Am Berg sieht man wahrlich viel. In so manchen Outdoor-Geschäften ebenfalls. Vieles davon mag ein nettes Gadget sein, aber im Grunde haben die folgenden Dinge alle eins gemeinsam: Sie sind einfach nur Ballast.

  • Kompass
  • Edelstahlbecher
  • Regenschirm
  • Picknickdecke
  • Sonnensegel
  • Kocher

Wie ihr seht, kann der Inhalt eines Rucksacks auch für eine Tagestour stark variieren. Manches muss einfach immer mit. Bei vielem es allerdings vom Wetter und von der Tour abhängig, für die ihr euch entscheidet, so dass der Inhalt manchmal schwerer und für andere Touren leichter ist. Und es gibt so einiges, das daheim bleiben kann.

Überlegt euch immer genau, ob das, was ihr einpacken wollt, wirklich Sinn macht. Kleiner Tipp: Wenn ihr etwas auf euren Touren auch benutzt, dann heißt es noch lange nicht, dass ihr es wirklich gebraucht hättet.

Packlisten-Empfehlung „Mit Kids auf Tour – was brauchst du wirklich“ auf dem Blog OutdoorKid, für alle, die mit kleinen Abenteurern unterwegs sind.

Jetzt seid ihr dran. Haben wir in unserer Packliste für Tagestouren etwas vergessen bzw. habt ihr eine andere Meinung? Wir freuen uns über eure Kommentare.

5 KOMMENTARE

  1. Also für mich darf ein Kompass und eine Karte nicht fehlen. In digitalen Zeiten analog unterwegs zu sein, ist allein schon für sich entspannend. Das Smartphone bleibt aus! ☺

  2. Ich halte es da mit Thomas – Kompass und Wanderkarte nehme ich immer mit. Vor allem auf Touren die ich neu gehe und auf bekannten Bergen um auch mal andere Routen zu gehen.

    Smartphone liegt unten im Rucksack – ausgeschaltet – für den Fall eines Notrufes.

    Also ein Kompass ist ganz sicher kein Ballast.

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