Alle paar Jahre müssen wir weiter weg verreisen, irgendwie zieht es uns alle 4 Jahre in die Ferne. Gar nicht geplant, sondern irgendwie packt uns dann das Fernweh so und das nächste Reiseziel steht plötzlich fest.

Die Nationalparks in den USA haben uns schon lange mal interessiert und sind immer wieder aufgetaucht auf unserer Bucketlist. Noch dazu war diesmal wichtig ein Fernreiseziel zu wählen, dass sich gut für eine erste Fernreise mit Kleinkind eignet. Denn unser Sohn ist jetzt eineinhalb und geht zum ersten Mal mit auf die Reise.

Erst mal möchte ich euch unsere Highlights zeigen. Diese Orte haben uns besonders beeindruckt…

Unsere Highlights im Südwesten der USA

Am Glacier Point im Yosemite Nationalpark genießen wir die atemberaubende Aussicht, springen vor Freude vor der Kamera und schießen ein Foto nach dem anderen. Wir können uns kaum noch losreißen von diesem wahnsinnig schönen Ausblick. Wir bestaunen die Big Walls und verstehen zu 100% warum der Yosemite einer der beliebtesten Nationalparks

Mit dem Fahrrad über die Golden Gate Bridge, das war schon lange mein Traum. Sehr windig war es, aber ein tolles Erlebnis und ein schönes Bauwerk.

Im Bryce Canyon erstmal alles von oben betrachten und dann hinunterwandern und eintauchen in diese Wunderwelt der Hoodoos.

Die Sand-Tufas am Monolake sind unser Platz für eine Pause, bevor wir in den Trubel des Nationalpalks eintauchen und verleiten uns spontan zu einer Yoga-Session.

Die Geisterstadt Bodie steht noch ein bisschen so da, als hätten die Bewohner gerade erste den Ort verlassen. Vieles ist echt gut erhalten und man kann in die Fenster reinschauen.

Im Joshue Tree Nationalpark muss man einfach mal auf die skurril-runden Felsformationen klettern, vor allem wenn man die Felsen direkt neben dem Campingplatz hat.

Unser Fahrzeug – ein „kleines“ Wohnmobil

Das Wohnmobil heißt übrigens „RV“ in den USA. RV steht für Recreational Vehicle, übersetzt heißt das dann quasi so viel wie Erholungs- und Freizeitfahrzeug. Diese sind in den USA üblicherweise sehr groß, meist so groß wie ein Reisebus und haben Slide-outs die seitlich das Gefährt noch verbreitern. So kann innen z.B. dann der Wohnraum vergrößert oder das Bett ausgefahren werden. Wir konnten uns mit so einem riesigen Monstrum aber nicht anfreunden und haben uns für eine Länge von 22 Fuß = ca. 6,7 Meter entschieden. Das ist für die USA ein eher kleines Wohnmobil. ;-)

Unsere Wohnmobil am Campground Lower Pines Nr 18 im Yosemite NP mit Blick auf den Half Dome

Mit einem mitreisenden 1,5 jährigem Kind fiel unsere Wahl für diese Reise auf ein Wohnmobil. Bei einem Wohnmobil für die USA gilt, je früher man bucht umso mehr Rabatte. Wir haben im Januar für September gebucht, waren damit noch früh dran, aber auch nicht ganz früh. Für unser Wohnmobil von ElMonte in der Größe C22 haben wir für 5 Wochen 2.880,- € bezahlt.

Unsere Reiseroute

Wir hatten unsere Reiseroute grob im Voraus geplant, wollte aber möglichst frei darin sein, wo wir wie lange bleiben und ob wir vielleicht noch etwas ändern. Wir lieben es vom einen auf den nächsten Tag zu entscheiden, wo wir hinfahren und was wir dann unternehmen. Das gibt uns ein Gefühl von Freiheit und für uns URLAUB ;-) So haben wir nur die nötigsten Dinge im Voraus gebucht, z.B. den Campingplatz im Yosemite NP (muss Monate vorher gebucht werden und ist dann innerhalb von Sekunden ausgebucht) oder den in San Francisco. Außerdem würde ich im Nachhinein empfehlen Campingspots für das Wochenende (falls möglich) zu reservieren, da die Einheimischen aus der näheren Umgebung dann meist das Wochenende mit Freunden im Nationalpark verbringen und es meist dann sehr voll ist.

Im der Karte unten seht ihr unsere tatsächlich gefahrene Reiseroute:


Wir sind in Los Angeles gestartet und haben dort unser Wohnmobil abgeholt, dann ging es über den Highway Nr 1 bis nach SanFrancisco und von dort dann über Sacramento, Coloma, zum Lake Tahoe, dann zum Mono Lake und von dort über den Tioga Pass ins Yosemite Valley. Nach dem Yosemite Nationalpark, haben wir den Sequoia NP besucht und uns weiter auf den Weg nach Las Vegas gemacht. Von dort aus ging es ins Valley of Fire, zum Redcliff, zum Zion NP und Bryce Canyon. Weiter dann über Page zum Grand Canyon und zurück über den Lake Havasu und den Joshua Tree Nationalpark nach LA.

Ein Urlaub ohne Wandern – unmöglich für uns!

Dass wir im Urlaub wandern ist für uns quasi selbstverständlich. Wir lieben aktive Reisen mit viel Natur und viel zu sehen. Und so entstand dann natürlich auch unsere Reiseroute, die ja abgesehen von 2 Großstädten von Nationalpark zu Nationalpark führt.

Folgende 4 Wanderungen und Ausflüge waren Highlights unserer Tour:

Yosemite zu den Nevada Falls

 

Die Wasserfälle sind im Frühjahr natürlich am beeindruckendsten, aber trotzdem im Herbst nicht zu verachten und aufgrund ihrer Größe wunderschön. Wir haben mit unserer Route eine schöne Alternative gefunden um den Besuchermassen etwas zu entkommen und noch dazu die wirklich schönere Route gewählt.
Man geht erst bis zur Brücke, um dann kurz nach der Brücke nicht dem Strom der Wanderer zu folgen, sondern rechts auf den John Muir Trail abzubiegen. Den aufgrund unzähliger Treppenstufen sehr steilen Misty Trail haben wir dann für den Abstieg gewählt. Der John Muir Trail hat eine etwas längere Wegstrecke und führt in Kehren gemächlich nach oben. Man macht aber recht schnell Höhenmeter und findet sich bald auf einem Aussichtspunkt wieder und kann schon den höher gelegenen Nevada Fall erblicken. Man wandert weiter und kommt dann oben am Wasserfall an. Nach einer Pause erfolgt der Abstieg über den Misty Trail. Man erreicht dann die Emerald Pools und schließlich die tiefergelegenen Vernal Falls und steigt weiter ab zurück zur Brücke und zum Ausgangspunkt der Wanderung. Wir haben für die Rundtour ca. 5 Stunden benötigt und empfehlen euch extra viel Wasser mitzunehmen.

Zion The Narrows

 

Gut wir haben beim Wandern schon einige Flüsse durchquert und auch schon mal Canyoning ausprobiert aber eine Flusswanderung haben wir noch die gemacht. Irgendwie haben wir wohl den Reiseführer nicht ganz ausführlich gelesen, denn von der Wanderung haben wir dann erst zufällig im Bus des Nationalparks erfahren. Irgendwie hatten manche extra Neoprensocken an und Stöcke dabei, da mussten wir doch mal fragen, was sie vorhaben. Da uns dann mehrere Wanderer die zurück kamen bestätigt hatten, dass das mit Kraxe gut machbar ist, haben wir uns dafür entschieden es mal zu probieren.
Man fährt mit dem Shuttlebus bis zur letzten Haltestelle im Park. Dort geht dann ein Spazierweg am Fluss entlang (Riverside Walk) in ca. 20 min zum Startpunkt von „The Narrows“. Und dann ab ins kalte Wasser und dem Fluss folgen. Die Strömung ist an manchen Stellen echt stark und man muss sich die passende Stellen suchen an denen ein Überqueren möglich ist. Oft geben das natürlich auch schon die anderen Wanderer vor, die natürlich zahlreich vorhanden sind und die Überquerung schon vor einem schaffen oder versuchen. Der Hinweg geht quasi flussaufwärts und man läuft gegen den Strom. Vorbei kommt man an schönen Felsaussichten und kleinen Wasserfällen. Wie weit man gehen möchte entscheidet man bei dieser Wanderung einfach selbst. Man geht den gleichen Weg wieder zurück und kann ungefähr abschätzen wie lange man für die Rückkehr brauchen wird.
Wir empfehlen die Neoprensocken und Schuhe, die man in Springdale oder im Visitorcenter ausleihen kann. Das Wasser ist wirklich sehr kalt.

Valley of Fire – Fire Wave

 

Die Welle ist in Wirklichkeit nicht ganz so groß wie sie auf den Fotos wirkt. Ich war ehrlich gesagt am Anfang etwas enttäuscht, da sie in unserem Reiseführer wirklich gigantisch ausgesehen hat. Aber sie ist trotzdem sehr sehr schön und die Farben sind absolut beeindruckend. Ein toller Fotospott und trotz krasser Hitze gut zu erreichen. Die Fire Wave ist noch gar nicht so lange bekannt und damit auch noch nicht lange beschildert. Man braucht auch keine Permit, sondern kann einfach loswandern. Man parkt dafür am Parkplatz #3 und kann auf der gegenüberliegenden Straßenseite direkt loswandern. Der Weg ist weder sehr weit, noch sehr steil, doch die Hitze macht es doch recht anstrengend.

Brye Canyon Loops

 

Im Bryce Canyon haben wir uns für die Kombination aus folgenden Routen entschieden: Start am Sunset Point mit Sonnenaufgang schauen, dann den Navajo Loop Trail auf einer der Strecken nach unten, dann weiter mit dem Peekabootrail (dieser wird zur Hälfte auch für die Mulitouren genutzt, also Vorsicht vor Tieren und deren Hinterlassenschaften) einmal rundherum und zurück dann über den Queens Garden Trail zum Sunrise Point. So nimmt man eigentlich mit einer natürlich längeren Wanderung alles mit und sieht richtig viel. Und ja, wir haben den Sonnenaufgaben wirklich am Sunset Point geschaut. Dort war weniger los, aber trotzdem richtig tolles Licht und tolle Sicht.

Diese wichtigen Gadgets mussten mit auf unsere Reise

  • Multifunktionsschuhe
    Wanderschuhe wären uns zu groß und zu sperrig gewesen, also haben wir uns für Multifunktionsschuhe entschieden und das war die perfekte Wahl. Stephie hat auf der Reise den LOWA INNOX EVO GTX® QC Ws getestet und war sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung. Auch die meisten anderen Wanderer waren in den Nationalmarks mit Multifunktionsschuhen anzutreffen.
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  • Für’s Kind: Kraxe und Kindersitz
    Zur Fortbewegung zu Fuß hatten wir nur die Kraxe dabei. Unser Sohn war zum Zeitpunkt der Reise 1,5 Jahre alt. Kinderwagen/Buggy haben wir daheim gelassen und nicht gebraucht. Auch für die Städte war die Kraxe perfekt. Unser Sohn konnte alles sehen und war viel zufriedener als die meisten Kinder im Buggy.
    Für Flugzeug und Wohnmobil hatten wir unseren eigenen Kindersitz dabei. Er hat das Siegel „for use in aircraft“ und darf daher auch im Flugzeug genutzt werden.
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  • Stromverteiler fürs Wohnmobil
    Das bedeutet für uns Adapter, Mehrfachstecker, Zigarettenanzünder-USB-Ladegerät, kleiner Solarladeakku. So waren wir immer perfekt versorgt und konnten komplett ohne Generator auskommen.
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  • Merinoshirts
    Wir lieben unsere Merinoshirts. Und wiedermal hat sich gezeigt, dass wir viel weniger Klamotten hätten mitnehmen können. Wir haben sowieso sparsam gepackt und hätten nur Sachen für 1 Woche dabei, aber auf einem Roadtrip zieht man doch sowieso immer wieder die Lieblingssachen an. Und die Merinoshirts muss man eben nicht immer noch jedem Mal tragen waschen. Oft reicht kurzes Auslüften und sie sind immer noch frisch.
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  • Eine warme Bettdecke oder gute Schlafsäcke
    Wir haben den Fehler gemacht und auf die Personalkits, die wir extra im Wohnmobil dazu gebucht hatten vertraut. Im Prinzip waren die Sachen auch echt nicht schlecht, aber jeder hat für die Nacht zum zudecken nur 2 Wolldecken bekommen. Da es nachts dann vor allem an der Küste und in den höhergelegenen Plätzen doch recht kalt wurde war das dann zu wenig. Wir mussten uns letztendlich eine warme Bettdecke kaufen.

Wanderführer, Reiseführer, Bücher zum Westen der USA

Viele liebe Grüße,
Stephanie mit Familie

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