Wandern im Schwarzwald
Einer der wohl bekanntesten Orte ist die Stadt Calw. Hermann Hesse ist daran nicht ganz unschuldig, wurde dieser doch hier geboren. In dem offiziellen Wanderort gibt es zusätzlich zum Wanderführer Schwarzwald Nord wertvolle Informationen und Tipps zu Routen, Wetter und Ausrüstung. Hier kann für den Notfall noch ein Regenschutz gekauft oder Wanderstöcke gemietet werden.
Speziell schön ist die Wanderung auf dem Zavelsteiner Krokusweg. Auf rund vier Kilometern wird über die Krokusblume informiert. Eigentlich im Mittelmeerraum zu Hause, ist diese im Schwarzwald ein faszinierendes Erscheinungsbild. Auf dem Wanderweg von Enzklösterle nach Bad Wildbach wandert man auf einem weichen Waldweg, auf Holzstegen und über das Hochmoor. Die Aussicht auf die Berge des Schwarzwaldes zeugen von unglaublicher Schönheit. Im Spätsommer findet man am Wegesrand schmackhafte Heidelbeeren.
Anspruchsvoll hingegen ist die 7-Berge-Wanderung. Rund um Nagold passiert man die Berge Schlossberg, Killberg, Lemberg, Ziegel oder Steinberg, Wolfsberg, Galgenberg und den Eisberg. Auf einer Gesamtlänge von 22 Kilometern zeigt sich der Schwarzwald von seiner schönsten Seite. Der Ausblick ist hervorragend und an einem schönen Tag unvergesslich.
Im Wanderführer Schwarzwald Nord sind die einzelnen Touren und Routen genau beschrieben.
Hinweise aus dem Wanderführer Schwarzwald Nord
Von Mai bis November können bei Wanderungen im mittleren und nördlichen Schwarzwald hauptsächlich Wetterkapriolen und Nässe Probleme bereiten, im Frühjahr unter Umständen auch Schneereste. Es ist zu empfehlen, im Vorfeld jeder Wanderung den Wetterbericht zu studieren, um nicht von Gewittern, Starkregen oder Sturmböen überrascht zu werden, und sich im Frühjahr via Webkamera über die Schneeverhältnisse zu informieren. Gewitter können beim Wandern lebensgefährlich sein. Felsen sind schon bei der fernen Annäherung von Gewittern sofort zu verlassen. Bei Sturm ist generell von Wanderungen abzuraten, nicht nur in Naturwaldgebieten, wo die forstliche Nutzung unterbleibt und herabfallendes (Tot-)Holz eine Gefahrenquelle darstellt. Was Stürme anrichten können, lässt sich im Nordschwarzwald noch Jahre nach dem Orkan »Lothar« (1999) erschreckend deutlich sehen. Bei Nässe ist auf Pfaden und Steigen sowie auf Holz (Bohlen-, Lattenwege, Stege, Wurzeln) Vor- und Umsicht angebracht. Dies gilt auch für Pfade und Steige, die von nassem Laub bedeckt sind. Bei (Alt-)Schneelage ist erhebliche Vorsicht geboten, da der Untergrund nicht sichtbar ist. In steilem und felsigem Gelände können als »schwierig« eingestufte Wanderwege bei Schneelage unpassierbar sein.
(Infos vom Bergverlag Rother)
Ausrüstung
In der Nichtschneejahreszeit umfasst die Ausrüstung feste Wanderschuhe, Rucksack, Sonnenschutz, Kälteschutz nach dem Zwiebelprinzip, Windschutz, Regenschutz, Mückenschutz (saisonal), Wanderkarte, Getränke, Proviant und für den Notfall das Handy. Da es im mittleren und im nördlichen Schwarzwald relativ viele naturnahe Wurzelpfade gibt, sind generell »Stiefel« (Trekkingstiefel) mit griffigen Profilsohlen und die Knöchel umschließenden Schäften zu empfehlen – Voraussetzung für ermüdungsfreies Gehen, für Rutschfestigkeit im trockenen Fels, für Sicherheit in sumpfigem Gelände oder auf matschigen Wegen
(Infos vom Bergverlag Rother)
Beste Jahreszeit zum Wandern im Schwarzwald
Das Relief mit dem hoch gelegenen Schollenabbruch im Westen und der Ostabdachung bestimmt die Verteilung der Niederschläge. Die vorwiegend aus Westen und Südwesten herandriftenden Luftmassen atlantischer Herkunft werden zum Aufstieg gezwungen, kühlen sich ab und müssen ihre Feuchtigkeit abgeben. Der Grindenhauptkamm empfängt mit 2000 mm pro Jahr die meisten Niederschläge.
Die besten Wanderzeiten im Schwarzwald sind generell Frühjahr und Herbst, im Sommer wird es oftmals sehr warm und schwül (Gewittergefahr), und während der Sommerferien können die Wanderrouten als allzu belebt empfunden werden. Die Oberrheinebene ist die wärmste Region Deutschlands; da sich die Berghäupter von mittlerem und Nordschwarzwald bis zu 1000 m über der Ebene erheben, fällt die beste Wanderzeit je nach Höhe unterschiedlich aus. Während in den Hochlagen im Frühjahr noch Schnee liegt, kann man in den sonnigen Rebhängen schon in einem Blütenmeer wandern, und während im kalendarischen Frühsommer auf den Höhen subalpine Pflanzen ihre Blüten entfalten, gedeihen in knapp 20 km Luftlinienentfernung in rheintalseitigen Hängen Erdbeeren und Reben. Die Schneedecke hält sich besonders hartnäckig in den Nordflanken sowie auf den Wanderwegabschnitten, die im Winter als Skirouten genutzt werden. Die Wandersaison endet etwa im November/Dezember. Der »goldene Oktober« dauert auf den Höhen meist bis in den November an, und nach und nach überzuckern sich die Berge mit Schnee. Solange noch keine feste Schneedecke liegt, ist auch der Dezember ein guter Wandermonat auf den höchsten Höhen. Im Dezember beginnt die Zeit der Inversionen – man wandert in der Sonne über dem Nebelmeer.
(Infos vom Bergverlag Rother)
Markierung und Ausschilderung des Wanderwegs
Die Wanderwege im Schwarzwald sind mit farbigen Rauten markiert. Das am häufigsten anzutreffende Zeichen »gelbe Raute« steht für lokale Wanderwege, alle andersfarbigen Rauten markieren Fernwanderwege (»rote Raute«) oder Zugangswege (»blaue Raute«) zu den Fernwanderwegen. Neben die Rauten treten an den meisten wichtigen Verzweigungen Wegeschilder mit Standort- und Höhenangabe, Ziel- und Entfernungsangaben sowie dem Hinweis auf Aussichtspunkte, Gaststätten, Bushaltestellen, S-Bahnhöfe, usw. Laufen an einer Verzweigung zwei Wanderwege parallel (z. B. ein Zugangsweg und ein Fernwanderweg), sind in der Regel zwei Schilder untereinander montiert, jedes zeigt die Ziel- und Etappenpunkte für den jeweiligen Weg an. Einige Wanderwege verbinden die Raute mit Logos. Der Zweitälersteig setzt ein stilisiertes Herz in die Raute, bei der Murgleiter steht ein stilisiertes M in der Raute. Neben der Rauten-Markierung finden sich auch Logo-Markierungen ohne Raute. Bei der Gernsbacher Runde ist die »Ebensteiner Rose« das Markierungssysmbol, beim Panoramaweg Baden-Baden der »grüne Ring«. Insgesamt lässt sich sagen: Ob Raute oder Logo – alle Markierungen sind selbsterklärend.
(Infos vom Bergverlag Rother)
Öffentliche Verkehrsmittel
Der Öffentliche Personennahverkehr erschließt den mittleren und den Nordschwarzwald nahezu lückenlos mit S-Bahnen, DB-Bahnen, Bussen, Wanderbussen und Bergbahnen. Fahrpläne sind bei der Elektronischen Fahrplan-Auskunft Baden-Württemberg für Busse und Bahnen (www.efa-bw.de), bei der SüdbadenBus GmbH (www.suedbadenbus.de) und dem Regio-Verkehrsverbund Freiburg (www.rvf.de) einzusehen und ausdruckbar.
(Infos vom Bergverlag Rother)