Wir möchten euch einen Einblick in verschiedene Wanderführer und die Autoren hinter solchen Werken geben. Der Autor Siegfried Garnweidner erzählt uns heute, was das besondere am Unterinntal und den Münchner Wanderbergen ist, was für ihn eine gelungene Wanderung ausmacht und welche lustige Begegnung er schon während einer sonntäglichen Wanderung hatte.

Steckbrief

Name Siegfried Garnweidner
Autor seit 1982
Gebiete Alpenraum (Münchner Wanderberge, Tirol – Unterinntal) und andere europäische Gebirge
Alter 66 Jahre
Hauptberuf Pensionist
Lebt in Baierbrunn

Was ist für dich das Besondere am Unterinntal – warum sollte man dort wandern?

Das Unterinntal liegt verkehrsgünstig. Es lässt sich sowohl mit der Bahn, als auch mit dem Auto von den Metropolen Innsbruck, Salzburg und München schnell und gut erreichen. Die Bergwelt ist zum Teil gut mit Wanderwegen und Hütten, vereinzelt auch mit Seilbahnen erschlossen und bietet für die ganze Familie ein riesiges Erholungsgebiet. Und doch lassen sich auch verschwiegene Winkel finden, Berge auf die nur selten jemand hinaufkommt und deren Besteigung noch mit einem Hauch von Abenteuer verbunden ist.

Scharnitz Unterinntal
Der Ausgangsort Scharnitz liegt an der Bahnlinie München – Insbruck und ist daher gut mit ÖNV zu erreichen (Foto: Siegfried Garnweidner)

Welche Ecke in den Münchner Bergen wird unterschätzt?

Ganz klar: Das Karwendelgebirge. Dieses markante, von wilden Felswänden und oft brüchigem Gestein geprägte Gebirge ist in vielen Bereichen Bergsteigern mit großer alpiner Erfahrung und Klettergeschick vorbehalten. Zudem sind manche Gipfel nur durch sehr lange Täler erreichbar, die man gelegentlich mit dem Fahrrad überwinden muss. Trotzdem sind etliche an einem Tag kaum zu schaffen. Viele Gipfelziele des Karwendels sind touristisch nicht erschlossen: Also keine Wege, keine Beschilderung, keine Markierung.

Gipfelrast auf der Lamsenspitze
Gipfelrast auf der Lamsenspitze im Karwendelgebirge (Foto: Siegfried Garnweidner)

Was war dein lustigstes Ereignis beim Wandern?

Als ich an einem frühen Sonntagmorgen im Regen bei Kochel auf einen kleinen Berg gewandert bin, kam mir ein junger Mann schon von oben entgegen. Er hatte es furchtbar eilig. Deshalb wies ich ihn auf folgendes hin: Wenn er sich beeile, käme er noch rechtzeitig zum Sonntagsgottesdienst. Darauf blieb er stehen, schaute mich intensiv an und sagt: „Ja, das muss ich auch. Die Leute warten auf mich. Ich bin der Pfarrer!“

Was macht für dich eine gelungene Wanderung aus? Worauf achtest du beim Zusammenstellen einer Tour?

Eine Bergwanderung ist gelungen, wenn das Tal wieder gut erreicht ist. Wenn man am Abend müde ins Bett fällt, sich die schönsten und aufregendsten Momente der Tour noch einmal vor Augen führen und zufrieden sein kann.
Wenn ich mir eine Bergtour vornehme, wähle ich nach Möglichkeit ein Gipfelziel aus, das ich noch nicht kenne. Das garantiert Spannung und gelegentlich auch Abenteuer. Und es birgt das Risiko, auch mal vorzeitig umkehren zu müssen. Auf diese Weise sind die Beschreibungen der Touren in dem neuen Rother-Wanderbuch „Stille Wege – Münchner Berge“ entstanden, das jetzt erscheint.

Welche deiner Touren wanderst du am liebsten, was gibt es dort zu entdecken?

Ich habe keine Favoriten. Jede Tour hat ihre besonderen Reize und ich kundschafte lieber neue aus, als bekannte Touren ständig zu wiederholen.

Gehst du gerne mit Freunden und Familie wandern, oder suchst du in den Bergen eher die Einsamkeit?

Beides, je nach Lust und Laune.


Vielen Dank Siegfried für diesen tollen Einblick in deine Tätigkeit als Wanderführerautor. Viel Spaß euch allen beim Nachwandern der Touren und schreibt uns gerne wieder als Kommentar von euren Wandererlebnissen!

Die Wandertouren der Münchner Hausberge und die Wanderungen im Unterinntal findet ihr natürlich bei uns!

Viele Grüße,
Stephanie und die Teams von enziano und dem Bergverlag Rother

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