Im heutigen Bloggerview möchte ich euch nicht nur eine Bloggerkollegin, sondern auch die Gründerin des Onlineshops Wohlgeraten für Produkte aus dem Alpenraum vorstellen.
Charis, du hast Wohlgeraten ja vor 5 Jahren gegründet. Wie kamst du dazu?
Weil der Start so aufregend war, erinnere ich mich sogar an den Tag. Am 5. November 2010 ging mein Shop Wohlgeraten online. Es war ein beruflicher 180 Grad-Schwenk: Aus der Mode-Designerin wurde die Onlinehändlerin mit dem nötigen Basis-Wissen. Der Start war ein Sprung ins kalte Wasser mit viel Freude an der Improvisation. Ich wusste zunächst nicht, wohin die Reise geht.
Es gab zwar eine Idee und der Name „wohlgeraten“ passte. Um diese Basis herum wollte ich meine neue Selbstständigkeit aufbauen.
Die Freude an Dingen, die etwas taugen oder eine gute Geschichte haben, wollte ich teilen. Ich hatte mir den Freiraum geschaffen, etwas Neues zu probieren und einen eigenen Stil zu entwickeln. Meine Liebe zu den Bergen hatte, wenn man so will, ein Gesicht bekommen.
Und hast du dann zeitgleich auch zum Bloggen im Wohlgeraten Tagebuch angefangen?
Vor einem Blog hatte ich großen Respekt. Weder kannte ich mich mit der Technik aus, noch war ich es gewohnt, Texte und Bilder für eine Veröffentlichung zusammenzustellen.
Ich hatte zwar bereits viele Bilder und Geschichten aus den Bergen gesammelt, aber es stellt eine andere Herausforderung dar, wenn man ein Blog dauerhaft mit lesenswertem Material befüllen will.
Zum ersten Geburtstag von wohlgeraten war es dann so weit. Ich hatte ein Gewinnspiel gestartet, bei dem die Teilnehmer Bilder einsenden sollten. Die Geschichten, die aus der mehrtägigen Challenge entstanden, haben mich so begeistert, dass ich in einer Nacht und Nebel-Aktion zum Jubiläum das Wohlgeraten-Tagebuch aus der Traufe hob.
Die direkte Verbindung zum Shop habe ich später mehr und mehr gelöst. Ich wollte kein Werbe-Blog, sondern ein Reise- und Genussblog zum Thema Alpen. Das ist mir mit der steigenden Anzahl an Artikeln immer besser gelungen. Heute ist Wohlgeraten-Tagebuch unabhängig und ganz gut bekannt. Ich bin glücklich und ein wenig stolz, dass ich beides nebeneinander aufbauen konnte.
Über was schreibst du am liebsten?
Lieblingsthemen habe ich nicht oder sagen wir es anders: ich schreibe über nichts, was ich nicht mag, sondern nur, wenn mich eine Sache thematisch anzieht.
Alpines Handwerk macht mir Freude oder Hotels und Unterkünfte in einer Architektur und Ausstattung, die typisch für die jeweilige Region sind oder etwas besonderes darstellen. Für Essen und Genuss begeistere ich mich immer, allerdings hasse ich es, wenn ich in einem edlen Restaurant vor dem Teller sitze und ein Foto machen muss. Das sind die Momente, in denen ich als „Blogger“ über meinen Schatten springen muss. Dann geht manchmal auch das Business vor.
Ein wichtiger Bestandteil eines jeden Artikels sind – das erklärt sich daraus – die Bilder. Sie sind fast ausnahmslos von mir und ich verwende viele Stunden darauf, eine schöne Auswahl für meine Leser zu treffen.
Die kontinuierlich steigenden Zugriffszahlen machen Mut. Ich habe das Gefühl, dass ankommt, was ich erzählen will.
Hast du eine Lieblingswanderung oder ein Gebiet, dass du empfehlen kannst?
Tirol und Südtirol kann ich unumwunden als mein Steckenpferd bezeichnen. Ich kenne mich überdurchschnittlich gut aus und komme oft mit Einheimischen ins Plaudern, die sich dann wundern, wie gut ich ihre Heimat kenne. Große Teile meiner Berichte drehen sich darum. Ich war allerdings auch privat sehr viel in diesen Regionen unterwegs und mag es wenn sich Zusammenhänge ergeben. Vieles in den Bergen greift ineinander, vieles verwebt sich und das macht es so unglaublich spannend.
Sehr gern würde ich einmal über die französischen Alpen schreiben oder auch speziell über Schweizer Regionen (die ich teilweise sogar sehr gut kenne), aber der Zugang ist schwieriger, sodass ich es immer wieder vor mir hergeschoben habe.
Wie finden deine Produkte ihren Weg in deinen Shop?
Die Produkte für Wohlgeraten suche ich nach folgenden Aspekten aus: Zunächst müssen sie mich optisch und funktionell ansprechen. Pure Dekoration wird man selten bei wohlgeraten entdecken. Ich möchte, dass was ich verkaufe, im Alltag gebraucht werden kann. Man soll damit leben, denn genau das praktiziere ich selbst.
Ich habe mein Opinel-Taschenmesser dabei, um mir zwischendurch einen Apfel zu schneiden oder wickle mich am Abend in meine kuschelig warme Decke aus der Steiermark. Mir ist wichtig, dass die Dinge um mich herum Gebrauchsspuren bekommen und würdig mit mir altern. Der Gedanke, etwas zu besitzen, was ich später mit all den Erinnerungen, die sich daran erkennen lassen weitergeben könnte, begeistert mich.
Einige Produkte entdecke ich auf Reisen, andere über das Internet. Ich schaue, wo und wie hergestellt wird und bin bemüht, Produkte anzubieten, die es länger als eine Saison gibt. Das macht auch Sinn, denn ich fotografiere fast alles selbst. Müsste ich ständig wechseln, würde sich die aufwendige Fotoproduktion einfach nicht lohnen.
Was sind deine 3 persönlichen Lieblingsprodukte aus dem Wohlgeraten-Shop? Und wieso genau diese?
Die Socken aus Bergschafwolle von Steiner 1888 habe ich immer bei mir, wenn ich verreise, weil sie in kürzester Zeit für warme Füße sorgen und ich damit besser schlafen kann.
An meinem Schlüsselbund hängt ein Schlüsselanhänger mit einem Hirsch. Den liebe ich sehr. Anfertigen lasse ich diesen in einem kleinen Familienbetrieb in Kärnten. Meine Begeisterung für Hirsche ist ohnehin kaum zu verbergen, was mich aber nicht davon abhalten würde ein Wild-Gulasch zu essen. Kulinarischen Genüssen bin ich niemals abgeneigt.
So und nun wird es schwer, nur noch einen Gegenstand zu nennen. Für mich ist das ganze Sortiment von wohlgeraten eine Herzensangelegenheit.
Ich entscheide mich für alles, was man für eine gute Brotzeit braucht – vom Holzbrett über die karierte Serviette bis hin zu den Messern.
Letztlich überzeugend ist doch sowieso dieser eine Satz, der uns alle verbindet: Wir lieben Berge!
Ich danke Dir für das schöne Interview!
Genauso danke ich dir! Du hast uns damit wirklich einen tollen Einblick gegeben.
Wer mehr von Charis lesen möchte findet ihren Blog hier: Wohlgeraten Tagebuch
Und ihren Online Shop hier: Wohlgeraten Shop
Diese 3 Produkte aus dem Wohlgeraten-Onlineshop möchte ich euch unbedingt noch zeigen:
Richtig schön finde ich ja die Gmundner Keramik. Sehr hochwertige Stücke! Vor allem das Haferl mit dem Hirsch hat es mir angetan! Die Gmundner Keramik ist handbemalt.
Gmundner Keramik bei Wohlgeraten
Ein Leder-Notizbuch aus toskanischem Büffelleder. Ich finde das hat auf jeden Fall Potenzial ein echtes Lieblingsstück zu werden. Das Buch ist 22×13 cm groß und von Hand hergestellt.
Schlüsselanhänger mit einem Edelweiß. Super, um seine Liebe zu den Bergen auszudrücken, eben ein ständiger Begleiter. Das einzige was vielleicht noch besser zu mir passen würde, wäre ein Enzian ;-)
Schlüsselanhänger Edelweiß im Wohlgeraten-Shop
Viele Grüße und viel Spaß beim Stöbern und Lesen bei Charis,
eure Stephie
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