Im Süden der Schweiz liegt das Wallis, die Sonnenstube des Landes. Dieser faszinierende Kanton liegt komplett im Alpengebiet und ist mit über 8000 Kilometern Wanderwegen ein absolutes Wanderparadies. Im Sommer wandert man durch Bergwiesen und Wälder, an Bergbächen und Seen vorbei. Im Winter verwandelt sich das Wallis in eine zauberhafte Märchenlandschaft, die es sich bei einer Winterwanderung, mit oder ohne Schneeschuhe, auf präparierten Wegen zu entdecken lohnt. Kletterbegeisterte kommen im Alpenparadies auf ihre Kosten. Die verschiedenen Klettertouren findet man leider aktuell noch nicht auf enziano, aber Infos gibt es auf der Seite des Kletterclubs Oberwallis.

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Rückblick auf den Mattmark-Stausee von der Distelalp, Monte-Moro-Pass Wanderung (Foto: Bergverlage Rother, Autoren Waeber & Steinbichler)
Aletschgletscher
Der Aletschgletscher, Wanderung Aletschwald (Foto: Bergverlage Rother, Autoren Waeber & Steinbichler)
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Die Weissmiesgruppe spiegelt sich im klaren Wasser der Seetole, Wanderung Seehorn (Foto: Bergverlage Rother, Autoren Waeber & Steinbichler)

Schneeschuhtour im Obergoms – Galmihornhütte Trail

Im Winter wird das Obergoms zur Märchenlandschaft. Die kleinen malerischen Dörfer säumen die Hauptstraße, welche von Brig bis ins obere Ende des Wallis hinaufführt. Der Schnee liegt sanft auf den Dächern der urchigen Walliser Häuschen und glitzert in der Sonne. Das Obergoms bietet mehrere präparierte Schneeschuhwanderwege für alle Winterbegeisterten in allen Schwierigkeitsgraden. Ob kurze Touren oder auch etwas längere, es hat für jeden etwas dabei. Eine empfehlenswerte Tour ist der „Galmihornhütte-Trail“. Vom charmanten Dorf Münster startet der Weg in konstanter Steigung zur Galmihornhütte. Die Wanderung führt durch eine wunderschöne Landschaft und verschneite Wälder, bis man schließlich die Sonnenterrasse auf 2214 Metern über Meer. Mit einem atemberaubenden Blick auf die Walliser Berglandschaft werden alle Bemühungen des Aufstiegs belohnt. Die mittelschwere Tour erstreckt sich 5 Kilometer lang und dauert in etwa 3.5 Stunden.

Beeindruckende Sommerwanderungen im Val d‘Anniviers

Das Unterwallis wird von der französischen Sprache geprägt. Die Sonnenstadt Sierre ist Ausgangspunkt für ausgiebige Wandertouren im Val d’Anniviers. Allein das Val d’Anniviers hat 490 Kilometer weite, gut beschilderte und präparierte Wanderwege. Egal wofür man sich entscheidet, überall hat man einen spektakulären Ausblick und wandert im Herzen der Walliser Alpenwelt. Es können Streckenabschnitte oder mehrtägige Touren eingeplant werden.

Der Stockalperweg von Brig nach Gondo

Eine besondere Wanderung ist der geschichtsträchtige Stockalperweg. Ausgangspunkt ist das imposante Stockalperschloss in der Alpenstadt Brig. Kaspar Jodok von Stockalper erbaute das Schloss während der Jahre 1651 bis 1671. Das Gebäude zeugt noch heute von der damaligen Macht des Briger Geschäftsmannes, der durch den Salzhandel zwischen der Schweiz und Italien reich wurde. Von Brig aus führt der gut markierte Weg in stetigem Aufstieg über den Lingwurm und oberhalb des Saltina-Flusses an steilen Felshängen vorbei, weiter in den Schallberg. Im Spätherbst lassen sich auf der Strecke mit etwas Glück Gämsen, Steinböcke oder Hirsche beobachten. Nach einem Aufstieg geht die Wanderung talabwärts in Richtung Gantergrund. Damals liess Stockalper ein Bergwerk errichten, um Erz abzugetragen, das dann im Tal weiterverarbeitet wurde. Sanft steigt die Wanderung daraufhin wieder an, führt durch eine wunderschöne Berglandschaft, grüne Wiesen und duftende Wälder, bis der letzte, steile Anstieg auf dem Simplonpass seinen Höhepunkt und somit auch den höchsten Punkt der Wanderung erreicht.

Am Simplon unter dem Hübschhorn
Am Simplon unter dem Hübschhorn (Foto: Bergverlage Rother, Autoren Waeber & Steinbichler)

Dann folgt der leichte Abstieg an Steinhäusern vorbei, die sich im Originalzustand befinden. Viele dieser Häuser wurden von Stockalper errichtet, um Waren zu lagern oder Pferde zu tauschen. Bevor man im malerischen Simplon-Dorf ankommt, passiert man den Weiler Egge, bei dem man sich tatsächlich in eine andere Zeit zurückversetzt fühlt. Die Architektur unterscheidet sich von den Walliser Häusern im Obergoms und zeugt von italienischem Einfluss. Im Gegensatz zum Goms, wo die Häuser aus Holz sind, ist die Architektur der Simplon-Südseite von Häusern aus Stein geprägt. Der Weg führt weiter hinunter bis in den Weiler Gabi. Dann wird man an einer Zweigstelle vor die Entscheidung gestellt, ob man den steilen Aufstieg über das Furrgi, im schattigen Wald, oder der felsigen Gondoschlucht entlang nach Gondo wandern möchte.

Im Dorf Gondo, das an der Grenze zu Italien liegt, ist die Wanderung zu Ende. Der Stockalperturm der damals als Unterkunft für Reisende, Pferde oder für das Lagern der Waren diente, steht imposant im Dorfzentrum. Die Wanderung kann an einem Tag oder in zwei Tagen durchgeführt werden. Auf dem Simplonpass bieten sich Übernachtungsmöglichkeiten. Hier findet man weitere interessante Informationen zu der Strecke. Wer in Gondo noch nicht genug hat, kann im Stockalperturm übernachten und die Tour bis nach Italien fortsetzen.

Stockalperweg-Bilder


Der Stockalperweg auf enziano vom Bergverlag Rother: Stockalperweg Wanderung
einfache Mehrtageswanderung, 34,4 km Strecke, 14 Std. 20 Minuten Dauer, 2319 hm im Aufstieg und 2142 hm im Abstieg.

Weitere Informationen zum Wanderführer Wallis könnt ihr auf dem Portal oder in der App anschauen.

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