Bloggerview ist unsere Outdoorblog-Leseempfehlung an euch. Hier stellen wir euch regelmäßig Outdoor Blogs vor und zeigen wer dahinter steckt. Wir geben euch einen Einblick und ihr entscheidet, ob ihr diesen Blog in Zukunft verfolgen möchtet. Diesmal stellen wir euch Barbara und Melanie von Lieber Draußen vor.
Hallo Barbara, Hallo Melanie, ich freue mich euch heute in meinem Bloggerview vorzustellen. Übrigens mein erstes Bloggerview, das ich live als Interview führe. Meine erste Frage für meine Leser: um was geht es eigentlich in eurem Blog? Erzählt doch mal über was ihr so schreibt!
Melanie: Barbara und ich lieben es draußen in den Bergen zu sein. Vornehmlich zum Wandern, aber auch immer öfter sind wir mit unseren Mountainbikes oder Skiern unterwegs. Jedes Jahr gibt es ein Herzensprojekt, welchem wir dann besonders viel Augenmerk zukommen lassen. Dieses Jahr zum Beispiel unsere erste Transalp mit dem MTB von St. Anton an den Comer See. Wir bloggen dann über Vorbereitung, Trainingspläne, Ausrüstung und natürlich die Tour selber, mit allen Höhen und Tiefen die wir gemeinsam erleben.
Barbara: Genau das macht unsere Berichte sehr subjektiv. Wir beschreiben alles aus unserer Sicht, ganz speziell, aber dadurch auch nahbar. Wir versuchen uns gar nicht erst neutral zu verhalten, sondern es ist ganz viel persönliche Wertung dabei. Aber das macht es glaube ich auch ganz unterhaltsam.
Ich finde ja eure Berichte sehr unterhaltsam! Und wie lange macht ihr das schon, also wie lange schreibt ihr schon für euren Blog?
Barbara: Wir haben letztes Jahr im Juli angefangen. Anlass war eine gemeinsame Alpenüberquerung von München nach Venedig. Wir hatten den Wunsch zu dokumentieren und das Erlebte irgendwie zu teilen. Der Blog war einfach eine gute Plattform dafür. Und daraus hat sich das dann entwickelt! Und wir sind dabei geblieben, weil wir nach der Alpenüberquerung gemerkt haben: mensch das macht so viel Spaß und wir bekommen so viel positives Feedback, warum sollten wir das jetzt aufhören?! Es gibt ja vielleicht noch weitere Abenteuer, über die wir schreiben können. Vielleicht ändern sich die Themen, und es geht nicht um eine Langzeitdoku, aber es geht noch immer über Menschen, Berge und Abenteuer. Und über Frauen, die lieber draußen sind.
Also die Alpenüberquerung hat euch quasi zum Bloggen gebraucht und ihr seid seitdem dabeigeblieben! Wie war das denn mit eurer Outdoorleidenschaft, wie seid ihr denn überhaupt dazu gekommen lieber draußen zu sein?
Barbara: Ich war schon seit längerer Zeit gerne in den Bergen unterwegs, mit Freunden oder Partner und früher sogar mit der Familie. Es gab immer Phasen in denen ich was Neues für mich entdeckt habe. Kaum wurde mir das alte Radl geklaut, hab ich mir eingebildet ich muss ein Fully haben. Um dann erst zu beschließen richtig Mountainbiken zu lernen. Es gab Phasen, wo ich Kurse gemacht habe um etwas Neues zu lernen. Klettersteig, Gletscher, Fahrtechnik – es gibt ja Kurse für alles. Ich habe mich also so langsam an alles heran getastet.
Melanie: Ich bin über meinen Mann zu den Bergen dazugekommen. Das Lustige dabei ist, dass er eigentlich ein richtiges Nordlicht ist und mich, die Bayerin, erstmal von der Schönheit der Berge überzeugen musste. Aber bereits nach der ersten gemeinsamen Tour auf den Wendelstein war es um mich geschehen. Seitdem hat mich das Outdoorfieber auch nicht mehr losgelassen. Und so geht es so oft wie möglich mit Freunden auf den Berg. Barbara und ich sind dabei oft gemeinsam unterwegs.
Barbara: Und man muss dazu sagen, wir kennen uns ja schon seit der Schule, also seit der 5. Klasse.
Also ihr habt euch nicht erst durch eure Outdoor-Aktivitäten kennengelernt?
Barbara: Nein, wir sind schon ganz lange befreundet, waren aber vorher nie gemeinsam beim Sport. Sondern eher wie Mädchen sonst so befreundet sind. Irgendwann hab ich mitbekommen, dass sie jetzt auch in die Berge geht. Dann mussten wir das natürlich auch gemeinsam machen. Wir haben ein ähnliches Niveau, wir legen manchmal Wert auf andere Sachen als wenn wir mit Männern unterwegs sind. Es geht nicht um irgendwelche Extremerfahrungen. Wir legen mehr Wert auf das Erlebnis und das gemeinsame Genießen. Wir schnattern dann den ganzen Tag oder machen schöne Fotos.
Melanie: Natürlich suchen wir auch hin und wieder nach einer neuen Herausforderung. Dann geht’s auch mal mit Eispickel und Steigeisen auf Hochtour oder mit Fullfacehelm und Rückenpanzer in den Bikepark. Aber im Vordergrund steht für uns dabei immer der Spaß. Es muß nicht immer höher und weiter sein!
Barbara: Und es ist toll eine Freundin zu haben, mit der man das gemeinsam machen kann. Mit der man genau einschätzen kann, das schaffen wir zu zweit, weil man sich gegenseitig unterstützt und sich 100%ig verlassen kann. Das ist unglaublich viel wert. Wir sind echte Bergkameradinnen!
So ihr zwei Bergkameradinnen, ihr habt ja jetzt schon ganz schön viele Artikel geschrieben. Wenn ihr jetzt mal so nachdenkt, was ihr schon alles geschrieben habt. Gibt es da einen Lieblingsartikel?
Barbara: Es gibt ja bei uns Artikel über verschieden Kategorien. Natürlich Tourenbeschreibungen, aber auch ganz persönliche Erkenntnisse. Das sind sehr innerliche und teils private Themen, die aber mal ausgesprochen werden müssen. Zum Teil gab es sehr polarisierende Artikel und auch Artikel, die irgendwie immer wieder ein Thema sind.
Melanie: Sehr viel Spaß hat mir ein Artikel zum Thema „Duschen auf Berghütten“ gemacht. Meistens bleiben einem ja nur zwei Minuten ab Münzeinwurf – gerade fürs uns Mädls wird’s dann, zusammen mit Haare waschen, schnell knapp. Auch gibt es immer zu wenig oder gar keine Haken in den Duschkabinen. Da muß alles tiptop geplant sein, um nicht von eiskaltem Wasser aufs Haupt überrascht zu werden. Ich glaube, da finden sich viele unserer Leser wieder ;-).
Barbara: Wir sprechen zum Teil sehr direkt Themen an, über die sonst keiner schreibt, oder keiner redet. Wir haben auch bei der Mountainbike Transalp einen Artikel über Gesäßcreme geschrieben und was man denn so macht, damit man nicht wund wird. Es ist dann immer schön, wenn sehr ehrliche Kommentare dazu kommen und die Menschen sich freuen, dass man es einfach mal ausspricht.
Meine nächste Frage geht in eine ähnliche Richtung. Was habt ihr denn sonst schon mal komisches oder korioses erlebt?
Melanie: Gruppendynamiken am Berg – da tuen sich manchmal Leute zusammen, die sich im normalen Leben niemals etwas zu sagen hätten, geschweige denn ankucken würden. Aber am Berg ist alles anders, Herkunft oder Beruf sind hier Nebensache.
Barbara: Ich weiß genau was du meinst. Kurios war das aber noch nicht.
Melanie: Das kommt jetzt noch! Da bilden sich beispielsweise Paare, also Männlein-Weiblein – und man kommt sich vor wie im Ferienlager. Auf dem Weg von München nach Venedig hatten wir so eine Kombi (lach). Und die waren beide nicht mehr 20 und eigentlich schon ziemlich erwachsen. Da kam uns zum Beispiel ein Wanderkamerad verstört entgegen: „Wuuuaaa, ich kann nicht mehr ins Lager, die liegen da eng umschlungen“.
Barbara: Und eine andere komische Geschichte: Auf dem ganzen Weg zwischen München nach Venedig hat kein Mensch so geschnarcht, dass wir Ohrenstöpsel gebraucht hätten. Wir hatten uns ja gerüstet, mit High-Tech Ohrenstöpseln. Trotz riesiger Schlaflager und den unterschiedlichsten Menschen dort war es immer entspannt. Eines Tages waren wir irgendwo in den Dolomiten in einem 6er Lager. Also recht klein. Da waren nur Mädchen im Lager, sogar echt nette Mädchen. Und in der Nacht auf einmal – es war unbeschreiblich. Ein solches Kaliber Schnarchen hatten wir noch nie gehört. Kein noch so betrunkener, dicker Mann hätte diesen Ton zustande gebracht. Und es hat nicht aufgehört. Die Ohrenstöpsel waren natürlich weit weit weg irgendwo in einer Tasche. Daraus lernen wir: traue niemandem. Auch nicht den netten Mädels. Und: Ohrenstöpsel immer am Körper tragen.
Zurück zu einem ganz anderen Thema: Welche Rolle spielen für euch Dinge wie Blogs, Apps, Webplattformen und was es alles digitales gibt?
Melanie: Ich nutze das Web vor allem für eine erste Recherche und lasse mich dort auch gerne inspirieren, insbesondere wenn ich noch nicht weiß, wo es hingehen soll. Ist das Bergziel aber erstmal klar, greife ich oft auf den gedruckten Wanderführer zurück. Da kann halt keine Batterie oder Akku leer werden. Mein Smartphone hält normalerweise einen Tag durch, darauf würde ich mich aber nie allein verlassen. So ist auf einer längeren Wanderung als Backup immer auch eine Karte oder Ausdruck mit im Rucksack.
Barbara: Ich liebe Fotografie und habe wirklich ausreichend Kameraausrüstung. Aber ich gehe immer mehr dazu über nur mein Telefon dabei zu haben. Smartphones machen inzwischen so gute Bilder und man es immer schnell zur Hand hat. Viel schneller als eine dicke Spiegelreflex. Für Tourenbeschreibungen geht nichts über eine klassische Papier Karte! Die ist zwar unhandlich aber der Akku geht niemals aus.
Welche Überschrift würdet ihr spontan eurem Interview geben? Und wieso habt ihr dieses Motto gewählt?
Lieber draussen, gerne anders, meistens lustig. Das trifft es ganz gut. Lieberdraussen, so heißt der Blog, und das sind wir auch. Wir betrachten Themen gerne anders und berichten mitunter sehr persönlich. Das wird durchaus mal unterhaltsam, wenn auch nicht immer ganz freiwillig.
Vielen Dank, dass ihr mir Rede und Antwort gestanden habt! Hat mir Spaß gemacht, euch hier und heute zu befragen!
Wer mehr von Melanies und Barbaras Outdoorblog lesen möchte, findet ihn hier: Lieber Draussen
Viele Grüße,
Stephanie
Tourenportal mit dem PC: www.enziano.com
zur App: www.enziano.com/app
Lasst euch durch Bergtourenbeschreibungen für die nächste eigene Tour inspirieren!