Ein großes Projekt

Die Menschen sind ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und dabei geht es um alles – Höhe, Weite und vor allem die Schnelligkeit. Besonders im Sport erreicht man immer wieder seine Ziele und setzt sich neue, für die man noch mehr trainieren und diszipliniert sein muss. Doch auch, wenn du kein Supersportler bist, kannst du an einem Sportevent teilnehmen, das im ersten Moment unschaffbar erscheinen mag.

Es gibt verschiedene Organisationen, die 100km-Wanderungen anbieten. Jedes Jahr legen dabei tausende Menschen eine enorme Strecke zurück und kommen währenddessen an ihre Grenzen. Ich war skeptisch, als ich von dem Event hörte und hätte niemals damit gerechnet, selbst einmal einer dieser Menschen zu sein, der mit einem vollgepackten Rucksack und Wanderschuhen unzählige Stunden und Kilometer durch die Gegend wandert.

Das Training

Hast du dich für eine Wanderung angemeldet, steht dir eine große, aufregende Zeit bevor. Bei der Anmeldung musstest du bereits angeben, ob du alleine oder im Team läufst. Das musst du ganz individuell entscheiden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es während der Wanderung immer wieder Momente gibt, in denen man kurz davor ist, aufzugeben. Gerade dann ist es sehr hilfreich, vertraute Menschen an seiner Seite zu haben, die einen motivieren und ermutigen, weiterzumachen. Genauso ist es in Ordnung, wenn du lieber konzentriert für dich alleine die längste Wanderung deines Lebens bestreiten und dabei deinen Gedanken nachhängen möchtest.

Während der Wanderung gibt es immer wieder Momente, in denen man kurz davor ist, aufzugeben…

Beim Training kommt es auf darauf an, wie sportlich du bereits bist. Doch da das Wandern eine ganz andere Sportart ist, als beispielsweise das Fahrradfahren, sollte jeder erst einmal klein anfangen. Nimm dir am besten die Wochenenden zum Trainieren, da die Probewanderungen zwar keine 24 Stunden in Anspruch nehmen werden, wie die finale 100-km-Wanderung, doch trotzdem etwas Zeit benötigen. Wandere am Anfang, wenn die Strecken noch überschaubar sind, jedes Wochenende. Du kannst ruhig mit 10 km anfangen und dich dann Woche für Woche steigern. Es ist nicht nötig, dass du vor der eigentlichen Wanderung schon 100 km trainierst. Doch im Voraus solltest du schon ausprobieren, wie du mit 50 oder 60 km zurechtkommst. Zwischen Strecken dieser Länge solltest du allerdings zwei Wochen Pause einlegen. Denk auch daran, mal in der Nacht oder bei Regen zu laufen, um zu sehen, wie dein Körper mit diesen Bedingungen umgeht!

Die richtige Kleidung

Neben hochwertigen und wetterfesten Sportklamotten sind vor allem die richtigen Schuhe wichtig. Dabei kommt es wieder auf deine persönlichen Vorlieben und die Wanderstrecke an. Doch allgemein lässt sich sagen, dass du dir feste Schnür-Wanderstiefel und gut passende, nicht rutschende Sportsocken zulegen solltest. Ich habe gemerkt, dass Blasen zu einem echten Verhängnis werden können. Außerdem ist es wichtig, die Schuhe vor der Wanderung ein paar Mal einzulaufen. So kannst du überprüfen, ob die Schuhe wirklich passen und sie gegebenenfalls noch einmal umtauschen.

Packliste für den Rucksack

Wie wichtig es ist, den Rucksack möglichst leicht zu halten, unterschätzen viele Wanderer. Doch bei über zwanzig Stunden wandern wird dir schnell jedes Kilo sehr zu schaffen machen. Packe eine große Wasserflasche ein, die dich für mehrere Stunden versorgt. Bei den meisten Wanderungen gibt es etwa alle 20 km eine Versorgungsstation, bei der du deine Flasche auffüllen kannst. Es gibt spezielle Wasserzusätze, die dir einen echten Power-Schub geben und dich aus Motivationstiefen wieder herausholen.

Außerdem ist genügend Essen wichtig. Es sollte nicht zu viel Platz einnehmen, schnell verzehrbar sein und dir schnell viel Energie liefern. Gut eignen sich dabei Fitnessriegel, Äpfel und verschiedene Nussmischungen. Auch an Traubenzucker solltest du denken, falls dein Blutzucker aufgrund der Anstrengung zwischenzeitlich zu niedrig ist.

Neben Nahrungsmitteln sind ein Regenüberzug, eine Taschenlampe, ein zweites Paar Socken und Pflaster wichtig. Wie der Rucksack gepackt werden muss, hängt natürlich auch stark vom Wetter ab. Du solltest auch daran denken, dass du eine ganze Weile in der Nacht laufen wirst.

Motiviert bleiben

Ich kenne das Gefühl während des Trainierens und Vorbereitens, einfach keine Lust und auch keine Kraft mehr zu haben. Besonders gefährlich wird es, wenn man sich selbst Druck macht und von sich erwartet, dass man innerhalb der 24 Stunden die 100 km auf jeden Fall schafft.

Nur etwa die Hälfte aller Teilnehmer einer Langstreckenwanderung kommt auch tatsächlich ins Ziel…

Doch darauf kommt es gar nicht an. Nur etwa die Hälfte aller Teilnehmer einer Langstreckenwanderung kommt auch tatsächlich ins Ziel. Du solltest nicht zu viel von dir erwarten; vor allem, wenn du vor dem Wandertraining gar keinen regelmäßigen Sport gemacht hast. Genieße das Gefühl, mit deinem Team unterwegs zu sein und gemeinsam etwas zu schaffen. Laufe so weit, wie du kannst, vergesse dabei aber nicht, auf deine Gesundheit zu achten. Und es ist egal, ob du die 100 km letztendlich schaffst oder nicht, du hast allein schon durch die Anmeldung und das Training bewiesen, dass du mutig, abenteuerlustig und diszipliniert bist und kannst in jedem Fall stolz auf dich sein!

2 KOMMENTARE

  1. Ich habe gerade Urlaubsgutscheine Südtirol bekommen und wusste gar nicht recht, was ich dort machen soll. Die Idee einer Langstreckenwanderung find ich eigentlich wirklich gut!

  2. Rucksäcke: Mein Laufbursche Huckepack ist komplett aus Dynema, zudem baut einem der Matheuzs auch Säcke aus Xpac,

    wodurch die Säcke extrem robust werden. Der Rucksack, den ich am längsten benutzt habe, war ein Mariposa Plus, der

    ja nur ein 210d Nylon verbaut hatte, wenn ich mich recht erinnere. Also ein deutlich schwächeres Material als beim Labu in Dynema. Mein Mariposa Plus war gut für 5000km.

    Rain Gear: Ich glaube, dass Tyvek was anders ist als das, was bei FroggToggs, Driducks oder O2 verbaut wird. Bei FT heißt das

    wohl Dripore oder so. Bin mir ziemlich ziemlich sicher, dass Tyvek deutlich schlechter in der Langzeit-Performance ist. Auf

    der letzten Outdoor Retailer wurde von denen ja auch endlich mal eine ziemlich geil ausschauende Jacke gezeigt. Wird auch

    Zeit, weil ich immer Ärger mit meiner Freundin bekomme, wenn ich meine gelben Driducks raushole

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here