Bloggerview ist unsere Outdoorblog-Leseempfehlung an euch. Hier stellen wir euch regelmäßig Outdoor Blogs vor und zeigen wer dahinter steckt. Wir geben euch einen Einblick und ihr entscheidet, ob ihr diesen Blog in Zukunft verfolgen möchtet. Diesmal stellen wir euch Erika von Ulligunde vor.

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Outdoorblog ulligunde.com – Bergsport Reisen Fotografie

Hallo Erika! Es freut mich dich heute in unserem Bloggerview vorzustellen! Meine erste Frage an dich: Um was geht es in deinem Blog ulligunde und über was schreibst du gern?

In meinem Blog geht es vorwiegend um Bergsport und ambitionierte Fotografie – am liebsten in der Vertikalen oder im Schnee. In Worten also: Alpinklettern, Hochtouren, Skitouren und hoffentlich bald Eisklettern.

Am liebsten schreibe ich über spannende Touren, die ich unternommen habe und zwar ganz ehrlich und subjektiv. Mir ist natürlich klar, dass eine Tour aufs Zervreilahorn in Graubünden oder gar durch die Westliche Zinne für manche völlig unspektakulär ist – für mich war es ein richtiges Abenteuer. Und offensichtlich gibt es viele andere Menschen, die sich gerne von mir in eine senkrechte Wand versetzen lassen.

Mit welchen drei Worten würdest du dich selbst als Person beschreiben?

Angsthase. Kletteraffe. Grinsekatze.

Olperer-Nordgrat
Erika von ulligunde am Olperer Nordgrat (Foto: Erika Spengler)

Was machst du eigentlich so, wenn du nicht gerade kletterst oder bloggst?

Lustig, dass du das fragst. Ich habe vor ungefähr zwei Stunden meinen festen Job gekündigt und werde ab Februar selbstständig als Fotografin und Journalistin arbeiten – immer mit den Bergen im Kopf, versteht sich. Ob’s klappt? Schwer zu sagen, aber es ist ein Versuch wert. Wer also schon immer mal ein Foto von sich in der Vertikalen haben wollte: Sagt Bescheid! ;-)

Das erzählen wir doch gleich mal weiter! Was ist dein Lieblingskletter- oder Bouldergebiet und warum?

Oh, schwere Frage. Wir waren im vergangenen Jahr sieben Monate in Spanien und Norwegen zum (Seil-)Klettern. In dieser Zeit fand ich Rodellar am coolsten, es ist halt genau meine Kletterei und ein sehr inspirierender Ort. Siurana ist hingegen landschaftlich wunderschön und in Villanova de Prades gibt es Kletterei wie in Margalef, nur viel weniger speckig und viel einsamer. Es liegt nur eine Stunde entfernt.

Hier in unserer Gegend mag ich das Zillertal, einfach weil ich ein Fan von Granit bin. Und wenn es direkt vor der Haustüre sein soll, dann eben Rottachberg (bei Sonthofen) und das Kraftwerk (bei Füssen). Am Rottachberg gibt’s Ausdauertouren in Konglomerat, bei denen man ein gutes Routengedächtnis braucht, weil bei all den Kieseln schnell mal alles gleich aussieht. Das Kraftwerk hingegen ist herrlicher Kalk, fast schon samtig und einfach genial.

Was gehört für dich zu einem gelungen Outdoorerlebnis dazu?

Das klingt für mich als ein Angsthase wahrscheinlich absurd, aber ich muss mich etwas fürchten oder zumindest mich überwinden müssen, damit aus einer Tour etwas wird, von der ich länger zehren kann.

Natürlich sind einfache Wanderungen oder mal eine Nacht im Zelt auf einem Berg wunderschön, aber für die „großen Unternehmungen“ suche ich nach Touren, die mich selbst fordern. Touren, bei denen ich anfangs vielleicht nicht mal ganz sicher bin, ob ich ihnen so easy gewachsen bin. Dann ist es auch egal, ob es sich um eine relativ leichte Trad-Route handelt oder um eine etwas anspruchsvollere mit Borhaken. Wobei mir ersteres eigentlich fast lieber ist.

Was ich versuche zu vermeiden ist das klassische Bergsteigen, bei dem man ungesichert in leichtem, aber ausgesetzten Gelände unterwegs ist. Ich fühle mich mit Seil einfach viel wohler, auch wenn es manchmal mehr eine psychologische Unterstützung ist.

Westliche-Zinne-Nordwand
Im berühmten Quergang der Cassin/Ratti in der Westlichen Zinne Nordwand (Foto: Erika Spengler)

Welche Rolle spielen für dich die digitalen Dinge, wie Apps, Webplattformen und Blogs?

Zur Tourenplanung und für Karten, die ich offline mitnehmen will, nutze ich häufig die App von Alpenvereinaktiv.

Was ich mir sehr wünschen würde, wäre eine digitale Topo-Datenbank fürs Alpinklettern, bei der man nach bestimmten Kriterien (Schwierigkeit, Absicherung, Exposition, Bewertungen…) filtern kann. Klar, es ist auch schön, Kletterführer zu durchstöbern, aber es gibt ja ganz unterschiedliche Anforderungen – mal sucht man nach was sonnigen, mal nach was schattigem, mal was leichtes, mal richtig schwer, mal Trad… Und dann jedes Mal die Führer durchzusehen nach genau diesen Touren ist müßig.

Welche Überschrift würdest du diesem Interview mit dir geben? Wieso hast du dich für dieses Motto entschieden?

Ein kletternder Angsthase: Erika von ulligunde.com

Weil es irgendwie seltsam ist, dass ich als Angsthase so aufs Alpinklettern abfahre. Aber es wird ja immer besser.

Danke Erika, für das spannende Interview mit dir!

Nebel-Dreiländerspitze
An der Dreiländerspitze, kurz bevor wir in dichten Nebel eingehüllt wurden (Foto: Erika Spengler)

Wer mehr von Erika lesen möchte, findet ihren Blog hier: ulligunde.com


Viele Grüße,
Stephanie

Tourenportal mit dem PC: www.enziano.com
zur App: www.enziano.com/app
Lasst euch durch Bergtourenbeschreibungen für die nächste eigene Tour inspirieren!

 

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