Wir hatten bei unserem Campingurlaub dieses Jahr die Gelegenheit den Campingkocher „WindMaster“ von SOTO, inklusive einem „Navigator“ Kochset auszuprobieren. Bisher hatten wir immer eine recht großen und daher platzraubende Camping-Kochplatte dabei. Im Gegensatz dazu ist der WindMaster ein Fliegengewicht und sehr handlich. Außerdem sorgt die Brennertechnik dafür, dass auch bei starkem Wind die volle Energie von der Flamme bis zum Topf kommt. Weitere Testberichte zu Campingkochern findest du auf Backofenratgeber.de.

Details des WindMaster

  • SOTO WindMaster Campingkocher
  • Gewicht: ca. 60 g
  • Größe: 10 x 8 cm in eingeklapptem Zustand, 14,4 cm Spannweite in ausgeklapptem Zustand
  • Leistung: 3260 Watt, brennt ca. 1,5 Stunden mit einer 250 g Gaskartusche

Details des Navigator Kochsets

  • SOTO Navigator Kochset
  • Gewicht: 608 g inklusive allen Einzelteilen
  • Größe: 19 x 10,5 cm
  • Einzelteile: Zwei Kochtöpfe (19 cm, 2 Liter) und (15,5 cm, 1 Liter) mit Deckel, Warmhalteform für den kleinen Topf, Topflappen, Griffzange, Untersetzer für heiße Töpfe, Lappen & Säckchen in einem und ein Beutel zum Verstauen des Sets.

Der erste Eindruck

Sowohl der WindMaster als auch das Kochset machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Alle Teile sind aus top Material gefertigt und haben eine schöne Haptik. Der clevere Verschachtelungsmechanismus erinnert an die russischen Matrjoschka Puppen und jedes Loch und jeder Hebel sind komplett durchdacht und offensichtlich bereits mehrfach im Outdooreinsatz erprobt und verbessert worden.

SOTO WindMaster Gaskocher und Navigator Kochset

So viele Einzelteile und praktische Verwendungen auf wenig Platz zu verbinden gefällt uns sehr gut. Das macht das Kochset und den Brenner zu idealen Kandidaten für eine minimalistische Mehrtagestour durch die Wildnis. Wir sind schon mal sehr angetan….

Der Unterschied zu anderen Gaskochern

Der WindMaster ist speziell für den Betrieb in extremeren Outdoorsituationen gedacht. Durch den speziellen Brennerkopf ist die Flamme sehr nahe am Topf und ist somit fast unempfindlich gegenüber Windböen. Die Energie wird trotz Wind übertragen. Was uns aufgefallen ist: die Flamme ist kaum sichtbar, d.h. die Regulierung der Temperatur über die sichtbare Flammengröße, wie wir es mit unserem alten Kocher gewohnt waren, fällt etwas schwerer.

Die Flamme ist sehr nah am Topf und ist damit windgeschützt

Der WindMaster ist sehr klein und leicht und auch das Kocherset besticht durch sein leichtes Gewicht und seine geschickte Verpackungsweise.

Der WindMaster mit dem zusätzlichen 4Flex Topfhalter

Praxistest des WindMaster

Nachdem wir den Kocher im Urlaub dabei hatten und bereits dort testen konnten, haben wir ihn zu Hause nochmal zu einer herbstlichen Tour in den Chiemgauer Alpen eingepackt, um in Ruhe Fotos machen zu können. Wir haben uns ein leckeres spätes Frühstück mit Spiegeleiern und Speck gebruzzelt und konnten es mit Blick auf den Chiemsee anschließend genießen.

Der WindMaster besteht eigentlich nur aus einem kleinen Brennerkopf der auf die Gaskartusche aufgeschraubt wird (Vorsicht, nicht alle Gaskartuschen haben Schraubverschlüsse!). Außerdem kann man an den Brennerkopf die stabilisierende Topfstütze für die Töpfe befestigen. Als Stütze gibt es den so genannten Triflex und 4Flex welche jeweils drei oder vier ausladende Arme haben. Der Haupt-Unterschied ist hier das Gewicht und das Packmaß. Während der 4Flex bessere Stabilität für den Topf liefert und am Brenner montiert bleiben kann besteht der Triflex aus einem Stück ohne bewegliche Teile, der nur mit einem Steckmechanismus am Brenner befestigt wird.

Der WindMaster mit einem der Töpfe stabil platziert auf einem Deckel

Der Brenner selbst lässt sich sehr einfach auf eine Gaskartusche mit Drehverschluss! aufdrehen und sitzt dort stabil. Entgegen unserer ersten Vermutung hört man beim korrekten anbringen des Brenners kein Plopp und auch kein kurzes Zischen. Sobald das Gewinde am Ende ist und der Brenner fest sitzt, passt der Aufbau.

Der WindMaster Brenner verfügt über eine stufenlos regulierbare Gaszufuhr. Um das Gas aufzudrehen muss der Hebel nach außen geklappt und langsam aufgedreht werden. Entgegen der ersten Erwartung muss man mindestens 1,5 Umdrehungen des Hebels drehen bis das erste Gas entweicht. Dies dient vermutlich zur Sicherheit beim Transport. Sobald das Gas hörbar entweicht, kann man mit dem fest montierten Zündmechanismus (roter Knopf) die Flamme entzünden. Man muss also nicht mit Feuerzeug oder Streichholz hantieren.

Die Gaszufuhr kann direkt am Brenner hochgedreht werden. Es sind mehr umdrehungen nötig als gedacht.

Beide Deckel des Kochsets können als stabiler Untergrund für die Gaskartusche und den Kocher verwendet werden. Die Deckel haben quasi an der Unterseite kleine Noppen die genau auf die Kartuschengröße angepasst sind. So rutschen die Kartusche und der Kocher nicht umher und der Deckel kann auf unebenem Untergrund wie Sand, Steinen oder Wiese in eine waagerechte Position gebracht werden. Die Deckel haben außerdem kleine Aussparungen, in die die Topfzange eingeführt werden kann, damit auch ein heißer Topf mit Deckel bewegt werden kann. Kleine Drahthalterungen können verwendet werden um den Deckel abzunehmen.

Der Topf inklusive Zange, Drahthalterung und Luftlöchern

In der Nutzung zeigt sich schnell, der Kocher bringt wirklich seine versprochene Power in den Topf. Wasser kocht im Nu und unsere Spiegeleier sind im Test auch ratzfatz fertig. Ein Nachteil ist aus unserer Sicht, dass durch den kleinen Bereich des Topfes, der vom Kocher voll beheizt wird, der Boden des Topfes nicht gleichmäßig heiß wird. Im Vergleich zu unserem alten Gaskocher wird die Energie hier auf ca. 5 cm² übertragen, während unser altes Gerät ca. 10-15 cm² erhitzte. Dementsprechend brennt nicht-flüssiger Inhalt sehr schnell in der Mitte an, während der äußere Rand des Topfes nur langsam nachzieht. Besonders bei den Spiegeleiern konnte man das gut beobachten. Hier würde ich mir einen besseren Topf wünschen, der die Energie aus dem Zentrum auch schnell nach außen übertragen kann.

Spiegelei, nom nom.

Praxistest des Kochsets

Wir hatten das Kochset auf unserem diesjährigen Campingurlaub dabei. Primär gab es natürlich Pasta mit Tomatensauce, Zucchini, Paprika oder Tunfisch ;-) Die Töpfe des Kochsets haben sich dabei sehr gut bewährt und waren auch sehr gut im Handling und beim Saubermachen danach. Das Material ist sehr robust und leicht zu reinigen. Jedoch bleiben nach dem direkten Anbraten z.B. von Ei oder Speck leichte Rückstände zurück, die nicht so einfach zu entfernen sind.

Die vielen Einzelteile sind sehr einfach kompakt ineinander zu stapeln und lassen sich so auf kleinstem Raum verstauen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Kochset auch bei einer Mehrtageswanderung nur mit dem Rucksack der ideale Begleiter ist.

Clevere Mechanismen

Das gesamte Kochset überrascht mit vielen kleinen, aber gut durchdachten Details, die das Handling im Camping- oder Outdooralltag einfacher machen.

  • Jeden der Deckel kann man auch als Grundplatte für den Gaskocher nehmen, falls man auf steinigen oder unebenen Untergrund kochen muss. Die Deckel haben dazu extra kleine Noppen hervorstehen, die auf die Größe der Gaskartuschen angepasst sind.
  • Eine Aussparung im Deckel ermöglicht es auch einen heißen Topf mit Deckel mit der Zange anzuheben und ggf. zu transportieren.
  • Löcher im Deckel sorgen dafür, dass der Inhalt nicht überhitzt und überkocht und Dampf entweichen kann und dienen zum Abgießen von Nudelwasser.
  • Kleine Hebel an den Deckeln ermöglichen es die Deckel auch in heißem Zustand vom Topf zu entfernen ohne sich die Finger zu verbrennen.
  • Eine Füllstandsanzeige im Innern und außen an den Töpfen zeigt direkt an wieviel Inhalt gerade drin ist. Das erleichtert die Dokumentation der Flüssigkeitsmenge z.B. beim Schneewasser kochen.
  • In einem praktischen Netz eingelassene Warmhaltevorrichtung für den Kleinen Topf ermöglicht dessen Inhalt auch über längere Zeit warm zu halten. Außerdem besitzt das Warmhaltenetz auch einen praktischen Griff an der Unterseite, damit der Topf auch mit einer Hand transportiert und gehalten werden kann.
  • Eine beigelegte „ThermalDisk“ dient als Deckel der Warmhaltevorrichtung oder als Untersetzer wenn man einen heißen Topf auf den Campingtisch stellen möchte.
Der Kocher birgt in Kombination mit dem Kochset viele clevere Mechanismen und versteckte Features

 

SOTO Wind Master

89,95 €
9.3

Funktion & Bedienung

8.0/10

Lieferumfang

10.0/10

Design & Optik

10.0/10

Preis-Leistung

9.0/10

Vorteile

  • extrem leicht und klein
  • clevere Features
  • praktisches Stapelsystem
  • hochwertiges Material

Nachteile

  • Temperatur nicht per Sichtprüfung zu regulieren
  • Energie wirkt primär im Zentrum des Topfes

 

Fazit

Alles in Allem kann ich den WindMaster Kocher zusammen mit dem Navigator Geschirrset empfehlen. Alle Teile sind sehr leicht und durch die platzsparende, verschachtelte Verpackungsmöglichkeiten auch sehr klein im Packmaß. Einziges Manko ist aus meiner Sicht, dass die Töpfe die Wärme bei nicht-flüssigem Inhalt (z.B. Spiegelei) nicht so gut auf die Bodenfläche verteilen können. Hier bringt der Brenner deutlich mehr Leistung als der Topfboden verteilen kann. Insgesamt bietet sich das Set als Begleiter auf langen Backpack-Touren oder Mehrtageswanderungen an.

 

Hinweis: Das Produkt wurde uns vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt, was jedoch keine Auswirkung auf die Ehrlichkeit des Testberichts hat.

 

3 KOMMENTARE

  1. Als der outdoor-Kocher ankam, war ich erst erstaunt, wie klein er ist. Man benötigt im Rucksack sehr wenig Stauraum und vom Gewicht her auch ideal: leicht, aber rubust durch die intelligente Bauweise. Bevor wir aber auf Tour gehen, wollten wir ersteinmal testen, wie alles funktioniert und ob das Teil wirklich hält, was es verspricht. Und man muss sagen: Die Erwartungen wurden übertroffen. Also einfacher geht es nicht und macht auch noch unheimlich Spaß. Von Würstle, oder Grillkäse und Stockbrot kann man alles machen. Es entwickelt sich eine schöne Hitze, dauert nicht lange und die Fläche oben reicht für 2 Personen aus. Hat man ein kleines Kännchen, kann man auch sein Wasser erhitzen. Wir haben alles ausprobiert und der Mini-Grill darf mit auf Tour.

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