Wir von enziano finden ja, dass der Herbst die schönste Zeit für Wanderungen sein kann. Bis Ende Oktober oder, je nach Wetterlage, sogar bis in den November hinein ist es möglich wandern zu gehen.

Sonne genießen
Wandern im Herbst: Sonne tanken bevor der Winter kommt

Das Wetter im Herbst bzw. Spätherbst ist häufig wunderbar sonnig. In dieser Zeit fällt in der Regel weniger Niederschlag als in den Sommermonaten. Und Sonne tanken ist jetzt – vor dem Einbruch des Winters – besonders wichtig.

Im Herbst sind die Temperaturen fürs Wandern perfekt. Empfindlich kalt ist es tagsüber jetzt noch nicht. Im Gegensatz zum Sommer müsst ihr euch allerdings keine Gedanken um einen möglichen Hitzeschlag oder Sonnenstich machen. Mit der richtigen Ausrüstung ist das Klima für Wanderer jetzt perfekt.

Alpenpanorama im Herbst
Alpenpanorama im Herbst

Außerdem zeigt sich die Landschaft im Herbst ganz anders als im Sommer. Die Blätter färben sich bunt und in höheren Gegenden ist bereits der erste Schnee gefallen – eine wunderschöne Kulisse für Wanderer.

Für all diejenigen unter euch, die neben bzw. nach dem Wandern auch das kulinarische Erlebnis schätzen: Im Herbst könnt ihr euch nach der Wanderung mit allerlei Schmankerl (Leckerbissen) wie frischem Wild, frischen Pilzen oder z.B. auch Esskastanien stärken.

Was solltet ihr bei Wanderungen im Herbst beachten?

Wie für jede Wandertour müsst ihr euch auch für eine Wanderung im Herbst richtig vorbereiten. Im Folgenden unsere Tipps für die Vorbereitung einer Herbstwanderung.

1. Eine passende Wanderung finden

Wichtig für eine Wanderung im Herbst ist es, dass die Tour nicht zu hoch liegt. Je nach Wetterlage kann bereits zum Herbstanfang in den höheren Lagen Schnee gefallen sein. Auch die mittleren Lagen sind vor allem im Spätherbst vom Wintereinbruch betroffen. Sucht euch am besten eine Wanderung aus, die in niedrigen bis mittleren Lagen liegt und somit gut begehbar ist.


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2. Prüft das Wetter

Während im Sommer die Gewittergefahr auf Wanderungen nicht zu unterschätzen ist, so sind es im Herbst Wintereinbrüche mit einsetzendem Schneefall oder Herbststürme. Prüft vor jeder Wanderung, ob eine Kaltfront inkl. Niederschlag heranzieht und bei welcher Höhe die aktuelle Schneefallgrenze liegt.

Plötzlicher Wintereinbruch
Plötzlicher Wintereinbruch bei der Wanderung auf die Zugspitze im September

3. Richtige Ausrüstung

Wie bereits geschrieben, finden wir, dass ihr im Herbst die besten klimatischen Bedingungen für Wanderungen vorfindet, denn meistens ist es angenehm warm. Dies kann sich allerdings schnell ändern. Sobald die Sonne verschwindet oder ein kalter Wind aufzieht, kann es unangenehm frisch werden. Aus diesem Grund solltet ihr im Herbst auf jeden Fall das Zwiebelprinzip anwenden, sprich mehrere Lagen anziehen, von denen ihr bei Bedarf wieder etwas ausziehen könnt. Mütze und Handschuhe gehören ebenfalls in euren Rucksack. Packt lieber ein bisschen zu viel ein, statt zu frieren.

Eine detaillierte Packliste für Tagestouren haben wir hier für euch zusammengestellt.

Tipp vom enziano Team: Eine kleine Thermosflasche mit warmen Tee einpacken. Wärmt wenn es euch kalt werden sollte oder schmeckt auch so einfach nur gut.

4. Sind die Hütten geöffnet?

Auf vielen Tageswanderungen oder Mehrtageswanderungen liegen bewirtschaftete Hütten bzw. Almen. Was gibt es im Sommer schöneres als nach einem anstrengenden Aufstieg das Panorama mit einer deftigen Brotzeit und einem kühlen Getränk zu genießen? Auch im Herbst ist dies eine schöne Belohnung. Viele Almen oder Hütten stellen ihren Betrieb im Herbst allerdings ein. Prüft vor eurer Wanderung also unbedingt, ob die Hütte, die auf der ausgesuchten Wanderung liegt auch geöffnet hat. Ansonsten müsst ihr euch eure eigene Brotzeit einpacken.

3 Wanderrouten für den Herbst

Es gibt viele wunderschöne Wanderungen, die ihr im Herbst unternehmen könnt. Als kleine Inspiration möchten wir euch die folgenden drei Wanderungen vorstellen. Eine ausführliche Tourenbeschreibung findet ihr auf enziano.

1. Doaglalm und Karkopf

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Eine beliebtes Wanderziel im Herbst: Die Doaglalm

Der Karkopf südöstlich von Rosenheim ist gerade mal 1500 m hoch, überragt aber das Rosenheimer Becken um mehr als 1000m. Die Wandertour auf den Karkopf ist eine relativ schwere Wanderung, da auf dem Westgrat ein kurzes, aber durchaus alpines Kraxelabenteuer auf euch wartet. Im Geländekessel nördlich darunter, in der Spatenau, lädt eine gemütliche Alm zur Einkehr ein: die allseits beliebte Doaglalm.

Falls es das Wetter nicht zulässt oder ihr zu den reinen Genusswanderern gehört: die Doaglalm erreicht ihr bereits nach 30 Minuten Fußmarsch. Die Alm ist ganzjährig bewirtschaftet, also perfekt für eine Wanderung im Herbst. Von Mai bis einschließlich Oktober täglich ab 10 Uhr und von November bis April nur am Wochenende und in den Ferien geöffnet. Monat ist Ruhetag. Genaue Infos findet ihr auf der Website der Alm.

Toureninfos:

  • Anforderungen: Meist problemlose Bergwege und Bergpfade; der Karkopf-Westgrat erfordert jedoch Trittsicherheit, etwas Schwindelfreiheit und stellenweise leichte Kletterei (I).
  • Schwierigkeitsgrad: Schwer;
  • Gesamtstrecke: 9,2 Kilometer
  • Aufstieg: 750 hm
  • Dauer: 3 Std. 30 Min.
  • Abstieg: 750 hm

Detaillierte Informationen zur der Wandertour könnt ihr hier freischalten.

2. Fockenstein

Der Fockenstein zählt zu den beliebtesten bayerischen Wandergipfeln überhaupt. Und das zu Recht.

Er hat zwei schwache Seiten. Einmal kann man ihn aus dem Isarwinkel, von Lenggries durch den Hirschtalsattel (vielleicht sogar über den Geierstein) angehen. Oder man wandert vom Tegernsee herauf. Falls ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, dann empfehlen wir euch eine Überquerung vom Tegernsee nach Lenggries oder natürlich umgekehrt.

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Die Aueralm am Fockenstein ist ganzjährig geöffnet. Perfekt für eine Herbstwanderung

Die Tour auf den Fockenstein ist bis auf ein paar Steile und felsige Stellen auf den Gipfel insgesamt als leicht bis mittel einzustufen.

Auf der Strecke liegt die schöne Aueralm mit ihrer herrlichen sonnigen Terrasse. Die perfekte Alm für eine Wanderung zu jeder Jahreszeit, denn die Aueralm ist ganzjährig geöffnet. Weitere Infos findet ihr direkt auf der Website der Alm.

Toureninfos:

  • Anforderungen: Bis auf ein paar Meter am Gipfelanstieg (für die Trittsicherheit von Vorteil ist) ist die Wanderung leicht. Allerdings sind mehrere Pfadetappen bisweilen sehr lehmig.
  • Schwierigkeitsgrad: Mittel
  • Gesamtstrecke: 14,2 Kilometer
  • Aufstieg: 799 hm
  • Dauer: 4 Std. 30 Min.
  • Abstieg: 799 hm

Detaillierte Informationen zur der Wandertour könnt ihr hier freischalten.

3. Schafreuter

Tölzer Hütte morgens
Die gemütliche Tölzer Hütte lädt zum Verweilen ein.

Der Schafreiter, Schafreuter oder Scharfreiter genannt, ist ein klassischer Vertreter der Berggestalten des Vorkarwendels. Es erwartet euch eine abwechslungsreiche Wandertour mit dichtem Wald in Talnähe, steilen Weidehängen, einer feschen Hütte – die Tölzer Hütte – ein felsiger Gipfelanstieg und ein grandioser Ausblick auf die umliegenden Berge bzw. Gipfel. Vor allem wenn die Berge vom ersten Schnee schon leicht „bezuckert“ sind, ist das Panorama wirklich einzigartig. Die Tölzer Hütte ist von Mitte Mai bis zum 3. Sonntag im Oktober durchgehend bewirtschaftet.

Toureninfos:

  • Anforderungen: Die Wanderung ist leicht. Nur ein ganz kurzes Stück am Gipfelgrat ist ein wenig ausgesetzt.
  • Schwierigkeitsgrad: Mittel
  • Gesamtstrecke: 12,7 Kilometer
  • Aufstieg: 1199 hm
  • Dauer: 5 Std.
  • Abstieg: 1232 hm

Ihr habt übrigens die Möglichkeit auf gleichem Weg zurückzuwandern oder einen anderen Weg zu wählen. Welche Alternativen ihr habt und detaillierte Infos zu der Wanderung auf den Schafreuter könnt ihr euch hier freischalten lassen.

Wie ihr seht gibt es keinen Grund, das Wandern nur auf die Sommermonate zu beschränken. Wandern im Herbst ist eine wunderbare Möglichkeit die Natur und die Sonne zu genießen, bevor der Winter hereinbricht. Passende Wanderungen für den Herbst gibt es ebenfalls mehr als genügend und mit den obigen Tipps seid ihr nun besten vorbereitet und könnt eure nächsten Wandertouren planen. Wer mit den Ski bis auf den Gipfel des Schafreutes möchte, sollte sich diese Beschreibung der Skitour von Bergzeit anschauen. Der Aufstieg geht über das Rißtal und umfasst 1250 Höhenmeter.

Jetzt wollen wir eure Meinung wissen. Ist der Herbst die schönste Zeit zum Wandern? Rein damit in die Kommentare.

8 Kommentare

  1. Hi Steffi,

    da habt ihr genau meine persönliche Lieblingsjahreszeit zum Wandern rausgesucht.
    Ich finde es einfach herrlich durch die verschiedenen Farben des herbstes zu laufen. Außerdem sind die Temperaturen jetzt auch viel angenehmer :-)

    • Hallo Gregor,
      noch ein Liebhaber von Herbstwanderungen. Gefällt mir.
      Ja, die Hitze im Sommer ist auch nicht so mein Ding.
      Hast du eine Wanderroute, die du uns für den Herbst empfehlen kannst?
      Liebe Grüße
      Steffi

  2. Hallo Steffi,

    wenn man den Tag wie ich gerne ausnutzt sollte auf jeden Fall eine Stirnlampe mit in den Rucksack packen. Die Tage werden im Herbst doch deutlich kürzer und nicht ist schlimmer als plötzlich im Dunkeln zu stehen und ein unfreiwilliges Biwak verbringen zu dürfen.

    Viele Grüße,
    Thorsten

    • Hallo Thorsten,
      super! Wer die Tage voll ausnutzt und lange Wandertouren im Herbst plant für den ist eine Stirnlampe im Gepäck ein MUSS!
      Vielen lieben Dank für den Tipp, der wirklich wichtig ist.
      Grüße
      Steffi

  3. Hallo Steffi,
    ja, auch für mich ist der Herbst die schönste Jahreszeit zum Wandern! Definitiv. Am meisten liebe ich die kalte, aber klare Nebelstimmung am frühen Morgen. Wenn dann die Sonne durchkommt und die Nebelfetzen herumwabern und sich langsam auflösen, hat das etwas sehr Mystisches! Das gibt es so nur im Herbst!
    LG, Steffi

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