10 Tage wandern auf Mallorca. Was sollte denn nun alles mit und was kann zuhause bleiben? Genau die Frage haben wir uns gestellt, als unsere Mallorca Mehrtageswanderung auf dem GR221 kurz bevor stand. Nach 5 Tagen Fernwanderweg + einigen Tageswanderungen haben wir unsere Packliste nochmal optimiert – für deine erste Mehrtageswanderung!

Von Anfang an stand für uns fest, es sollte wirklich nur das Nötigste mit, damit wir nicht ständig unzählige Kilos mit uns rumschleppen müssen und sich die Bauchgurte und Schulterriemen nicht nach und nach in unser Fleisch scheuern. Als Grenzwert haben wir uns also je maximal 10 Kilo inkl. 3L Wasser und Proviant vorgenommen.

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Die perfekte Packliste für eine Mehrtageswanderung für Tagestemperaturen zwischen 10 und 30 Grad mit Übernachtung in Hütten:

Packliste Stephie

Packliste-Mallorca-TrockenmauerwegKleidung & Schuhe

  • Wanderschuhe LOWA Mauria
  • 2 Paar Wandersocken, 1 Paar Sneakersocken
  • 1 Wanderhose mit Zip-Off
  • 2 T-Shirts (mind eins davon Merino)
  • 1 Langarmshirt
  • leichte Fleecejacke
  • Regenjacke
  • Regenhose
  • 1 Sport-BH, 1 normaler BH
  • 3 Unterhosen
  • Leggins oder Stoffhose für abends und/oder zum Schlafen
  • Schlaf- und Hüttenshirt
  • Bikini
  • Bufftuch
  • Flipflops

Ausrüstung

  • Rucksack 36L Kyte Osprey
  • Hüttenschlafsack
  • Erste Hilfe Set
  • Regenhülle für den Rucksack
  • Trinksystem für den Rucksack 2,5 Liter
  • Trinkflasche 0,5 Liter
  • Stirnlampe
  • Wanderstöcke

Sonstiges

  • Sonnenbrille
  • Sonnen- bzw. Regenhut
  • Handy
  • Ersatzakku
  • Handyladegerät
  • Actioncam Activeon inkl. Zubehör (ähnlich GoPro)
  • kleiner Geldbeutel
  • Bargeld
  • Bank- und Kreditkarte
  • Ausweis
  • Krankenkassenkarte
  • Schnur als Wäscheleine
  • Ohropax
  • kleine Reiseapotheke (Blasenpflaster, Schmerztabletten, etwas gegen Durchfall, Magnesium, usw.)
  • kleine leichte Packsäcke für die Ordnung im Rucksack
  • Proviant: z.B. Müsliriegel, Nüsse, Trockenfrüchte
  • kleine Tüten, z.B. zur Verwendung als Müllbeutel

Hygiene

  • Zahnbürste
  • Zahnpasta (kleine 50ml Tube)
  • kleines Duschgel
  • kleines Shampoo & Spülung
  • Sonnencreme
  • Lippenbalsam
  • Tampons etc.
  • Mini-Reisewaschmittel
  • Handtuch
  • Taschentücher

Packliste Patric

Packliste-Mallorca-GR221Kleidung & Schuhe

  • Wanderschuhe
  • 2 Paar Sport-/Wandersocken
  • 1 Paar normale Socken
  • 5 Unterhosen
  • 1 Badehose
  • 1 normales T-Shirt
  • 1 Merino T-Shirt
  • 1 Longsleeve Shirt
  • 1 Softshell Jacke bzw. Fleecejacke
  • 1 Regenjacke
  • Mütze / Baseballcap
  • kleines Halstuch

Ausrüstung

  • Rucksack 35L
  • Regenhülle für den Rucksack
  • Kameratasche an den Rucksack (z.B. Osprey Ultralight XL)
  • Erste Hilfe Set
  • Stirnlampe
  • Taschenmesser (nicht im Handgepäck!)
  • Trinkflasche 1,0 Liter
  • Spork

Sonstiges

  • Mehrfachstecker
  • Akku-Pack fürs Handy
  • Handy + Ladekabel
  • DAV Ausweis, Personalausweis, Krankenkassenkarte
  • Bargeld, Kreditkarte
  • Bauchtasche
  • kleiner Geldbeutel
  • Sonnenbrille
  • Stift & Papier
  • große Kamera
  • Ospey Day Pack
  • Proviant: z.B. Müsliriegel, Nüsse, Trockenfrüchte, Schokolade

Hygiene

  • Zahnbürste
  • Mini-Zahncreme
  • 100ml Duschgel
  • Deo
  • Ohropax
  • Travel-Handtuch
  • Sonnencreme (ggf. auch vor Ort kaufen)

Was wir dabei hatten und nicht mehr mitnehmen würden

Es gab auch ein paar (wenige) Dinge, die wir dabei hatten aber nicht mehr mitnehmen würden oder in anderer Form einpacken würden. Die Packliste habe ich für euch schon dementsprechend korrigiert, dennoch ist es bestimmt interessant für euch zu erfahren was das war.

  • Zu viele T-Shirts. Zwei gute T-Shirts (z.B. Merino) reichen unserer Meinung nach völlig aus. Das dritte Shirt hätten wir daheim lassen können.
  • 4 Paar Socken braucht man wirklich nicht. Zwei Paar Wandersocken und ein paar kleine Sneakersocken sind perfekt.
  • Statt einer der Unterhosen kann man auch die Badehose tragen. Bei Männern macht eine Badehose Sinn, die nicht unbedingt nach Badehose aussieht, dann kann man sie außerdem abends in der Hütte tragen.
  • Statt einem Fleecepulli lieber eine Fleecejacke. Damit ist man einfach flexibler und kann sie zwischendurch immer wieder öffnen oder schließen ohne den Rucksack absetzen zu müssen.
  • Die Regenjacke braucht man (hoffentlich) nicht oft. Deshalb würden wir uns für die nächste Mehrtagestour noch eine gewichtsmäßig leichtere Regenjacke zulegen.

Was wir nicht dabei hatten, aber vermisst haben

Wanderstöcke hatten wir nicht dabei. Der Grund: Wir haben nur Handgepäck aufgegeben. Wanderstöcke dürfen meist nicht ins Handgepäck, die sie als Schlagwaffe benutzt werden könnten. Gerade bei langen Abstiegsstrecken haben wir uns ab und zu Stöcke gewünscht. Die Wanderstöcke haben wir deshalb in die Packliste aufgenommen.

Ein gutes Taschenmesser hätten wir 1-2 mal brauchen können. Dieses haben wir ebenfalls aufgrund der Handgepäcksituation nicht mit dabei. Einmal haben wir uns dann ein Messer geliehen und ein zweites Mal haben wir unseren Spork genutzt. Der schneidet nur leider nicht ganz so gut ;-)

Welche Wanderschuhe?

Bei einer Mehrtagestour sollten es halbhohe oder hohe Wanderschuhe sein. Bei einer leichten Wandertour wählen wir schon auch mal Schuhe, die nicht über den Knöchel gehen. Wandert man allerdings wirklich mehrere Tage, so sind die Füße wirklich stark belastet und brauchen eine gute Stützung. Noch dazu ist man mit dem Rucksack ja nochmal um einige Kilo schwerer und kann schon mal leichter umknicken.

Stephie: „Der Schuh meiner Wahl mit dem ich sehr zufrieden bin, ist der LOWA Mauria“

–> zum Testbericht vom LOWA Mauria Wanderschuh

Wanderschuhe-Wanderung-Mallorca-Packliste
Stephie mit ihren LOWAs

Der Rucksack? Wieviel Liter?

Wir haben ein paar einzelne Leute mit minimal kleineren Rucksäcken gesehen und auch einige mit größeren. Für eine Mehrtageswanderung sind 35 – 38 Liter Rucksäcke perfekt. Rucksäcke online bestellen kann man zum Beispiel bei Bergzeit oder den Bergfreunden.

Stephie: „In meinem Rucksack, dem Kyte von Osprey mit 36 Liter war bei meiner Packliste sogar noch etwas Platz. Ich hätte Platz gehabt, um alles was ich an hatte zusätzlich im Rucksack zu verstauen. Da sich die Lasche flexibel nach unten ziehen lässt, ist man etwas variabel. Außerdem könnte ich für eine Tour mit Zelt und Isomatte diese noch an den äußeren Riemen befestigen.“

7 bis 10 Kilo auf dem Rücken, je nachdem wie viel Wasser bereits getrunken wurde
7 bis 10 Kilo auf dem Rücken, je nachdem wie viel Wasser bereits getrunken wurde

Was mache ich mit meiner Kamera?

Wer eine entsprechend große und schwere Kamera mit dabei hat (wir z.B. eine Nikon D5100) steckt leicht in der Zwickmühle die Kamera entweder dauerhaft im Rucksack zu verstauen, sie in der Hand oder um den Hals zu tragen oder die Kamera in einer passenden Tasche zu transportieren. Bei der Variante im Rucksack ist die Kamera zwar sicher untergebracht, der Aufwand für einen schnellen Schnappschuss ist aber definitiv höher. In der Hand bzw. am Hals wird sie schnell zur Last und kann bei einem kleinen Stolperer auch mal ein paar Kratzer abbekommen. Alternativ kann man die Kamera in einer Tasche seitlich am Rucksack oder vor der Brust bzw. dem Bauch tragen.

Patric: „Ich persönlich hatte meine Kameratasche links am unteren Teil des Rucksacks festgemacht und konnte sie nach etwas Übung aus- und einpacken ohne den Rucksack absetzen zu müssen. Zusammen mit einem UV-Filter als Schutz der Linse hatte ich die Kamera immer parat und nie das Gefühl sie könnte zu Schaden kommen. Für die Mehrtageswanderung hat sich eine separate Kameratasche definitiv bewährt.“

Brauche ich ein Merinoshirt?

Wer schwitzt, der stinkt normalerweise nach einer Weile. Je länger man den Schweiß mit sich herumträgt, umso mehr stinkt er. Dies liegt vor allem an den Bakterien auf der Haut, die die Stoffe im Schweiß zersetzen.

Merino und auch andere Wollstoffe sind dafür bekannt, dass sie kaum stinken, trotz schwitzen und mehrtägigem tragen. Dass es nicht stinkt liegt am Wollwachs, das die Schafe produzieren und in geringen Mengen im Stoff des Merinoshirts verbleibt. Das Lanolin (Wollwachs) schützt die Schafe und gibt auch uns einen antibakteriellen Schutz. Wo keine Bakterien sind, entsteht dann auch kein unangenehmer schweißiger Geruch.

Stephie: „Ich bin auf dieser Tour zum ersten Mal mit einem Merinoshirt gewandert und war richtig begeistert. Ehrlichgesagt hab ich fast nur das eine Shirt getragen. All meine anderen Shirts haben nach einem halben Tag schon gemüffelt, mein Merino von Kaipara konnte ich direkt nach dem Duschen wieder zum Abendessen anziehen. Bis vor dieser Wanderung habe ich es nicht gebraucht, jetzt wo ich einmal eins getragen habe, möchte ich nicht mehr ohne los ;-)“

Merino-Wanderung-Mallorca-Packliste
Blick auf den Leuchtturm am Cap Formentor

Wasserblase oder Wasserflasche

Ist eine ganz individuelle Entscheidung und sollte jeder für sich ausprobieren. Die Flasche lässt sich viel leichter reinigen und befüllen, dafür muss man sie aber immer wieder extra aus einer Tasche des Rucksacks holen, um einen Schluck zu trinken. Der Vorteil eines Trinksystems ist, dass man kontinuierlich während der Wanderung trinken kann, so nicht dehydriert oder zu viel auf einen Zug trinkt.

Stephie: „Das Einbauen der Trinkblase in einen bereits gepackten Rucksack ist zwar etwas schwierig, dennoch möchte ich mein Trinksystem nicht mehr gegen Flaschen tauschen. Davor habe ich bei Hitze oft Kopfschmerzen bekommen, da ich während des Wanderns nicht ausreichend getrunken habe.“

Fach für die Trinkblase, das von außen im Rückbereich zugänglich ist.
Fach für die Trinkblase, das von außen im Rückenbereich zugänglich ist.

Und was nehmt ihr so mit? Haben wir etwas vergessen?

Viele Grüße,
Stephanie & Patric

 


12 Kommentare

  1. Ich mache heuer die erste Mehrtagestour, einen leichten Rucksack, Hüttenschlafsack und Merino T-shirt habe ich mir schon zugelegt. Will so wenig wie möglich mitnehmen, damit der Rucksack nicht zu schwer wird

    • Ja genau so ging es mir auch! Wenn der Rucksack nicht so groß ist, kommt man auch gar nicht in Versuchung ganz so viel mitzunehmen ;-) Wo geht es bei dir hin?

      Liebe Grüße,
      Stephanie

  2. Eine sehr schöne Liste, der ich vollumfänglich zustimme. Was ich immer noch dabei habe, weil es einfach zu ärgerlich ist, wenn man es im Fall der Fälle nicht hat, ist ein paar Ersatz-Schnürsenkel für die Wanderschuhe.

    • Hi Christine,
      ja das ist ein super Tipp! Panzertape hat mir auch noch jemand empfohlen, das man z.B. um die Trinkflasche wickelt und dann bei Bedarf wieder abgewickelt werden kann.

      Liebe Grüße,
      Stephanie

  3. Danke für die schöne Liste, kann vieles aus eigener Erfahrung genau so bestätigen (wenig=gut, Merinoshirts, Trinkblase statt Flasche). Eine Frage stellt sich mir aber noch. Würde das mit der Kameratasche am Rucksack auch gehen, wenn man dazu Trekkingstöcke benutzt? Plane eine Tour im Sommer über Gletscher, wo Stöcke Pflicht sind. Und jetzt bin ich am Überlegen, ob ich die Spiegelreflex mitnehme. Im Rucksack will ich Sie nicht versauern lassen, aber Sie soll halt auch nicht der guten Bewegung der Stöcke im Weg sein.

    • Hallo Sandro,
      im Moment kann ich dazu nur eine Einschätzung geben. An meinem Rucksack hing die Kameratasche relativ tief hinten links und war beim normalen Laufen nicht im Weg. Ich kann es bei unserer nächsten Tour aber gerne mal mit Stöcken ausprobieren und dir nochmal bescheid sagen.

      Viele Grüße
      Patric

  4. Rucksack:
    Finde ich schwer zu empfehlen. Der muss ja passen und bequem sein wie ein Paar Schuhe.
    Ich habe keinen wasserdichten Rucksack, habe alle meine Dinge innen drin in wasserdichten UL-Packsäcken verstaut. In Beuteln würde ich sie sowieso sortieren, weil ich die Ordnung im Rucksack mag.
    Gegen wasserdichte Rucksäcke habe ich aber von anderen Wanderern gehört, dass sich drinnen gerne ein feuchtwarmes Klima bildet, das der Schimmelpilzbildung förderlich sei. Oder dass zumindest leicht feuchte Sachen darin auch nicht ausdünsten können, sondern so feucht bleiben. Und irgendwie ist in Schottland und den dem Norden immer ziemlich viel zumindest leicht feucht, wenn auch nicht unbedingt spürbar.

    Hosen:
    Ich laufe seit Jahren nur noch in Shorts und Leggins.
    Ich finde das viel bequemer als in langen (Trekking)Hosen.
    ZipHosen mag ich gar nicht, der Reißverschluss um die Beine stört mich sehr.
    Im Sommer nehme ich als Leggins eine ziemlich dünne, bei zu erwartenden kälteren Temperaturen eine innen angeraute Winterjogging-Leggins.
    Das (leicht) nervige daran ist, dass ich beim An- oder Ausziehen der Leggins Schuhe, (Gamaschen) und Shorts ausziehen muss.
    Daher hatte ich auch schon einmal über eine Lösung mit Beinlingen nachgedacht, die ich evtl. einfach runterrollen oder raufziehen könnte. Ist das so oder stören die dann beim Laufen? Bei anderen habe ich bisher nur gesehen, dass die sich auch jedesmal Schuhe und evtl. Gamaschen ausziehen. Dann wäre das allenfalls ein Gewichtsvorteil auf Kosten eines kalten Hinterns, wenn die Temperaturen fallen.

    Oberkörper:
    Ich würde zum Wandern noch einen (Fleece) mitnehmen. Nur Langarm- und T-Shirt wäre mir evtl. zu kalt. Die Daunenjacke ziehe ich ungerne zum Wandern an, darin wird mit schnell zu heiß und ich schwitze die Daunen nass. Meine Daunenjacke ist nur die Isolierung bei Pausen und im Camp.

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